Bevor wir den San Bernardino gen Süden hinter uns lassen, sind noch Wäscheberge und andere Anhäufungen zu überwinden. Nur mühsam die Genervtheit unterdrückend kann ich mich hier und da vom vorfreudigen Reisefieber der Kinder anstecken lassen.

Folgenden Text habe ich von einem lieben Mitdenker und -fühler per Mail bekommen, verfasst hat ihn der Heilige Bernard de Clairvaux und ich kann ihn nur allen meinen lieben Leserinnen, Kundinnen, Musifizierten und Freunden ans Herz legen: Gönne dich dir selbst!

Wo soll ich anfangen? Am besten bei deinen zahlreichen Beschäftigungen. Denn ihretwegen habe ich am meisten Mitleid mit dir. Ich fürchte, dass du, eingekeilt in deine zahlreichen Beschäftigungen, keinen Ausweg mehr siehst und deshalb deine Stirn verhärtest. Dass du dich nach und nach des Gespürs für einen durchaus richtigen und heilsamen Schmerz entledigst.
Es ist viel klüger, du entziehst dich von Zeit zu Zeit deinen Beschäftigungen, als dass sie dich ziehen und dich nach und nach an einen Punkt führen, an dem du nicht landen willst.
Du fragst an welchen Punkt? An den Punkt, wo das Herz hart wird.
Wenn also alle Menschen ein Recht auf dich haben, dann sei auch du selbst ein Mensch, der ein Recht auf sich selbst hat. Warum solltest einzig du selbst nichts von dir haben?
Wie lange noch schenkst du allen anderen deine Aufmerksamkeit nur nicht dir selbst. Wer aber mit sich selbst schlecht umgeht, wem kann er gut sein?
Denke also daran: Gönne dich dir selbst. Ich sage nicht, tu das immer, ich sage nicht, tu das oft, aber ich sage, tu das immer wieder einmal: Sei wie für alle anderen auch für dich selbst da, oder jedenfalls sei es nach allen anderen.

..die malt auf jeden Fall mein Sohn! Der goldene Mond hat sowas bestimmt noch nicht gesehen, der hinter unsern Bäumen am Himmel droben wohnt. Der Frühjahrsmüdigkeit geben wir uns genüsslich gähnend mit unseren liebsten Schlaflied-Evergreens hin. Guter Mond Du gehst so stille, wenn die Blümelein schlafen und wer weiß wieviele Sternlein hinter den dicken Regenwolken stehn? Es schüttelt sich der Blütenbaum und säuselt wie im Traum… Was passt da besser als YlangYlang (der Flieder dringt kaum durch den kalten Regen) und Bergamotte mit einem Hauch Neroli in der Luft? Ade zur guten Nacht und kleinen Pause im Blog und Alltag:

Die Aromapraxis und die Werkstatt für die Sinne macht Pfingsturlaub: Ab 18. Mai bis einschließlich 3. Juni. Danach bin ich wieder mit Rat und Tat, Sang und Klang, Nadel und Faden sowie natürlich Duft und Lust für Sie da.

Schnupperstunden für Musizierende können auch diese Woche noch für den restlichen Sommer vereinbart werden. Die Zeit wird knapp und die Plätze fürs kommende Schuljahr sind rar! Der Termin für die diesjährige Sommermusikwerkstatt steht noch nicht, wird aber noch rechtzeitig kommuniziert!

Schöne Pfingsten allen LeserInnen!

Für alle, die auf Neuigkeiten aus der Werkstatt für die Sinne warten:

Samstag 27. April, 11.00 bis 18.00 Uhr – Tag der offenen Werkstatt.

Thema: Millefiori mit u. a. Fimo-Werkelshop und Frühjahrskurzkur, Plauderei und Inspiration!

Einfach vorbeikommen und ein bisschen blaum machen, ich freu mich auf Euch! Und was ist das mit den schlechten Blumenfotos hier? Hat nichts mit dem Tag der offenen Werkstatt zu tun – eher mit meinen Frühlingsgefühlen, an denen ich die werte Leserschaft unbedingt teilhaben lassen muss: Natürlich verfalle ich auch heuer in Frühlingsverzückung und handygrafiere jedes neue Blümchen. Schließlich kann ich es nicht fassen, dass ich so was nochmal zu sehen bekomme. Geht mir jedes Jahr so.

 Lieber sollen Bilder sprechen, nur dieses Mal, sonst schnappt garantiert die Mörike-Frühlingsfloskelfalle zu. Fest eingewickelt ins allfällige blaue Band, das sooo einen Bart hat und die süßen wohlbekannten Düfte atmend kann ich mir fast ohne Worte veilchengleich das Blaue vom Himmel träumen

Frage: Was hat dieses Bild
a) mit der Jahreszeit und
b) mit der immer noch aktuellen Dikussion um die Dosierung ätherischer Öle zu tun?
Antwort: Beide sind schön und recht, aber es kommt beim Schnee und den ätherischen Ölen gleichermaßen auf die richtige Dosis zum richtigen Zeitpunkt an, wenn der Wohlfühlfaktor (Himmel, ich liebe diese Wellnessvokabeln wirklich nicht!) garantiert sein soll. So einen Haufen Schnee kurz vor Weihnachten wäre wohl für die meisten ein Grund zu kindlicher Freude. Mitte März freuen sich nur ein paar wenige, die nicht auf die Straße müssen und eine tolle Retrokamera-App auf dem Handy haben. Alle anderen frieren motzend vor sich hin, fangen die letzten Viren auf und entwickeln eine zünftige Spätwinterdepression. Was einigen Freude bereitet, kann für viele andere ein gesundheitsgefährdendes Monstrum sein – und noch andere mehr möglicherweise juckt es gar nicht. Das mit dem Schnee können wir nicht ändern. Bei den ätherischen Ölen haben wir die Finger am Schraubverschluss und können individuell damit umgehen. Es gilt: Wissen heißt verantworten, nicht wissen heißt fragen und zwar echte Wisser und keine Scharlatane (siehe im Kapitel Aromatherapie unter der Überschift „Nicht überall wo Aroma drauf steht ist Therapie drin“!), aber vor allem habt keine Angst: Ätherische Öle richten nach wie vor sehr viel weniger Schaden an als Nutzen – sie verzeihen den einen oder anderen Dosierungsfehler, erteilen vielleicht einen Denkzettel. Hier endet mein Gleichnis von Schneeverweh- und Dosierungsverwirrungen. Und jetzt Mundwinkel hoch und Richtung Ohren, Verduftungsgerät mit Lorbeer (2TR.) und Grapefruit extra (3TR.) befüllen und wohlfühlen! Alles halb so wild, Veilchen träumen schon!

ACHTUNG, Augen offen halten: Eine sich immer stärker ausbreitende Direktvertriebsfirma, die bekannt ist für ihr enormes Selbstbewusstsein in der unverdünnten Anwendung sämtlicher ihrer ätherischer Öle, macht mir und anderen KollegInnen mit langjähriger Erfahrung große Sorgen. Der Ruf der gesamten Aromatherapie steht auf dem Spiel, wenn die ersten ernsthaften Gesundheitsschäden, die bei den von dieser Firma propagierten Anwendungsweisen zu befürchten stehen, in die Medien gelangen. An alle meine LeserInnen hier also ein für allemal die dringende Warnung vor der Anwendung unverdünnter ätherischer Öle. Kann sein, dass akute AUSNAHMEN die unverdünnte Anwendung kleinster Mengen Lavendel- oder Cistrosenöls nötig machen. Aber die Anwendung im Auge ist PURER QUATSCH! Ätherische Öle gehören NIEMALS PUR IN AUGEN oder OHREN! Für die allermeisten Anwendungsarten von ätherischen Ölen gilt: Wir verdünnen mit fettem Öl und zwar 1-3% Keine Angst, das kann jeder ohne Taschenrechner: Auf einen Esslöffel fettes Pflanzenöl ca. 4Tropfen ätherisches Öl – basta!

Dieser schöne Button ist nur eine von vielen Möglichkeiten, wie wir Farbe bekennen können! Ein Tipp vielmehr eine Bitte an KollegInnen: Geht ruhig zu den Infoabenden dieser Firma hin, stellt dort Fragen und entlarvt auf sachliche Weise so die Scharlatanerie, bevor noch mehr Ahnungslose in dieses Netzwerk geraten! Keine Angst vor den Marktschreiern, es ist meist kaum Fachwissen dahinter. Oft aber die Fähigkeit, einem das Wort im Munde herumzudrehen. Dagegen hilft: Immer sachlich bleiben, NIE die Qualität der angebotenen Öle in Zweifel ziehen (da gibt es nämlich bisher wohl tatsächlich nichts zu beanstanden), denn darum geht es nicht! Selbst Öle in bester Qualität können bei unsachgemäßer Anwendung Schaden anrichten! Der besseren Lesbarkeit (in der kürze liegt leider die Würze, sonst werde ich nicht gelesen) dieses Posts wegen werde ich die gängigsten Argumente dieses Netzwerks und wie wir sie auch für Laien nachvollziehbar entkräften können ein andermal erörtern. Ich bitte sehr um Verständnis, dass ich den Firmennamen hier nicht nenne und bitte auch in den Kommentaren von einer Namensnennung abzusehen! Wer die Firma kennt, weiß, wovon die Rede ist, alle anderen, werden sie bei einem Erstkontakt nach diesen Informationen sofort erkennen.

Menschenskind.
Chillen und Kaffeetrinken, die SONNE scheinen lassen. Gut und Böse schwarzweiß sehen, nichts richtig machen. Die Welt soll jemand anders inzwischen retten.
Lügen und Betrügen.

 Augen zu und durch. „Genießen war noch nie ein leichtes Spiel.“ (Welches Lied, na?)

Sophie und Hans Scholl haben ihre Flugblätter im Treppenhaus der Uni München, im Lichthof, ins Dunkel der Zeitgeschichte fallen lassen. Heute vor siebzig Jahren, ein Anlass zum nach Denken. Wir sind nachgeboren, wir Glücklichen. Wenn wir wegschauen, den Blick abwenden von unnötiger Kriegstreiberei, Unterdrückung und Entmündigung, verspielen wir dieses Glück, verkommen wir zur leblosen Nachgeburt. Wenn Gedenktage nichts weiter als Kitsch sind, wenn sie nur nach hinten verweisen und in der Gegenwart nichts als betroffenes Seufzen gefolgt von schulterzuckendem Übergehen zur Tagesordnung bewirken, dann töten wir die Widerständler immer wieder. Als die Weiße Rose Gegenwart war, haben Sophie, Hans und ihre wenigen Mitstreiter so lange hingeschaut und nachgedacht, bis sie ihren Aufschrei nicht mehr unterdrücken konnten. „Ihr habt geschrien, obwohl ein Schrei nichts ändern kann…“ singt Konstantin Wecker. Wie oft beiße ich mir auf die Zunge, nur um nicht anzuecken? Zu oft vermeide ich genau hinzuhören, zu sehen, gehe zur Tagesordnung über, obwohl nichts NICHTS in Ordnung ist. Hier eine weiße Rose als Illustration einzufügen, wäre anmaßend. Probieren wir es mit einem Oberlicht, das sich im Spiegel in der Tiefe des Treppenhauses fängt: Treppenhaus im Stift Melk, der Spiegel wurde zum bequemeren Fotografieren am Boden angebracht. Ob sich die Siftsverwaltung der damit verbundenen Sinnstiftung bewusst war?

Eine von drei Wochenendlektüren, mal wieder, „Corpus delicti“ von Juli Zeh. Das Zitat, welches diesmal am meisten umtreibt, für die BlogleserInnen zum Nachdenken aus dem Zusammenhang gerissen: „Die METHODE gründet sich auf die Gesundheit ihrer Bürger und betrachtet Gesundheit als Normalität. Aber was ist normal? Einerseits alles, was der Fall ist, das Gegebene, Alltägliche. Andererseits aber bedeutet ˋnormalˋ etwas Normatives, also das Gewünschte. Auf diese Weise wird Normalität zu einem zweischneidigen Schwert. Man kann den Menschen am Gegebenen messen und zu dem Ergebnis kommen, er sei normal, gesund und folglich gut. Oder man erhebt das Gewünschte zum Maßstab und stellt fest, dass der Betreffende gescheitert sei. Ganz nach Belieben. Solange man dazugehört, dient dieses Schwert der Verteidigung. Befindet man sich draußen, stellt es eine schreckliche Bedrohung dar. Es macht krank.“
Und für alle treuen MitdenkerInnen noch ein Rezept zur Güte: Ulas Knieschmiere wird mit  40ml (also zweimalzwanzig) Johanniskrautöl und je 5 Tropfen Cajeput, schwarzer Pfeffer, Lavendel extra, Wacholder, Zitroneneukalyptus (da reichen eigentlich 2 Tropfen), Vetiver und Atlaszeder gemischt und wadenaufwärts einmassiert. Sorgt für Standfestigkeit und Flexibilität gleichermaßen

Lampenfieber, hartes Training oder schlicht der erdrückende Ballast des Alltags können auf unterschiedliche Weise für dasselbe Phänomen sorgen:  weiche Knie, schwaches Stehvermögen. Das Gefühl, die eigenen Knie versagen ihren Dienst, ist so banal wie unangenehm. Banalitäten werden gerne verharmlost. Eigentlich blöd, unser Alltag ist ja überwiegend eine absurde Aneinanderreihung von Banalitäten. Jetzt verfügt leider nicht jeder über das sonnige Gemüt eines 24-Stunden-Charismatikers, der Pflichten so lange erfüllt, bis er sie lieben lernt – eine nette Anregung aus den Kommentaren zum letzten Post übrigens. Hört man sich im durchschnittlichen Wohlstandsmainstream so um, fühlen sich tröstlich viele Mitmenschen von der Banalität des Alltäglichen in die Knie gezwungen. Sich wiederholende Handlungen Tag für Tag zeitigen Abnutzungserscheinungen an Gelenken und Gedanken. Verstärkt wird der Effekt in der kommerzialisierten virtuellen Welt der sognenannten social media: Wir sind in Schubladen und merken es nicht einmal, weil wir durch unsere online Aktivitäten vorsortiert werden, sodass wir auf jeden Fall nur mit unseren eigenen Interessen in Berührung kommen, bitte keine neuen Ideen, die machen nur unberechenbar! Gefangen im goldenen Käfig  von fb (fast blind), sehen wir Kuchenrezepte, bisschen Gesellschaftskritik, Cartoons, super witzig, viele photogeshoppte Gesichter Annoncen und Amazonen noch und noch. Wir drehen uns dabei um uns selber: Gefällt mir, yeah! Immer schneller, Bloggerei hält eigentlich nur auf.  Eieiei, da bin ich aber deftig von der Überschrift abgedriftet, wie komme ich jetzt zu meinen Knien zurück? Ein Tanz auf dünnem Eis, diese Medien- und Sozialkritik gemischt mit einem zünftigen Stimmungstief. Das hier wäre kein Blog für Aromatherapie und andere alltagstaugliche Sinnenfreuden, wenn nicht gleich ein Rezept verbunden mit weichgespülten Lösungsansätzen und wonniglichen Versprechen folgen würde. Aber genau darüber denke ich ja die ganze Zeit nach, ist mir diese Rezeptebloggerei nicht langsam zu banal? Ich drehe mich im Kreis und behalte meine super Knieschmiere aus Johanniskrautmazerat, Cajeput, schwarzem Pfeffer und einigen Geheimessenzen für mich und gehe offline, in die Wanne mit Schillers Handschuh. Den Dank, Dame, begehr ich nicht…

Zauberspruch

Nimm Entenfedern,

Löwenzahn

Und einen Löffel

Lebertran.

Sprich hunke-munke-mops

Dabei und mische

Einen dicken Brei.

Schmier dir die

Nasenspitze ein

Und stell dich

In den Mondenschein.

Und schswebst du nun

Nicht durch die Nacht –

Dann hast du was verkehrt gemacht!