…betrachtet hat auch der Spätsommer seine Reize! Die Werkstastt für die Sinne ist wieder geöffnet, allerdings befinden wir uns bis Schulbeginn noch im Ferienmodus: Keine Uhr, kein Handy nur Kokosöl auf brauner Haut und letzte Freibadplanschereien. Wer dringed was aus der Aromapraxis oder der Werkstatt braucht, ruft sicherheitshalber vorher an, werde mich um ungefähre Einhaltung der Öffnungszeiten so langsam wieder bemühen. Das Kokosöl ist übrigens kalt gepresst, von den Maienfelsern und riecht und schmeckt nach Sommer und Pina Colada (da kommt bestimmt irgendwo noch eine Schlängel auf irgendein n) und verfeinert nicht nur das sonnengegerbte Hautbild sondern auch Süßspeisen und das ganze nahende Ende des dolce far niente! O sole mio und bis bald, Ihr SonnenanbeterInnen alle!

P.S.: Was ist das nur für ein rosa Altweibersommerblütchen? Wer weiß das? Ach Ihr habts druchschaut: Wieder so ein plumper Versuch, die Kommentarlaune zu stimulieren. Also schön ich sags Euch: es ist eine Sommeranemone – weder aroma- noch phytotherapeutisch auffällig nur fürs Auge und die Seele, lenkt den Blick zur Mitte.

Wer kennt ihn nicht, den Abspann der Zeichentrickserie „Biene Maja“ untermalt von dem gleichnamigen Ohrwurm mit Karel Gotts Stimme? Für mich seit früher Kindheit der Inbegriff des absoluten Tagtraums: Ich wollte mich immer gerne wie diese Biene, die ich meine und der nach eigenen Angaben superfaule Willy auf Seerosenblättern treiben lassen. Leider gabs die nicht in meiner Größe. Aber diese hier im botanischen Garten zu Erlangen würden mich in voller Größe fassen – ob sie mich auch tragen würden, wage ich zu bezweifeln. Aber man kann wenigstens am Beckenrand davon träumen, sanft auf den Wellen geschaukelt zu werden, mannshohe Lotusblumen nicken majestätisch den Takt dazu. Alles fließt in dieser schönen Sommerzeit! Nicht zu heiß, nicht zu nass lässt sich der Rhythmus des Ferienlebens leicht ertragen. Vorfreude auf die morgige Sommermusikwerkstatt – Beginn überigens schon um 15.00Uhr – und gute Lektüre machen zusätzlich prima Laune. Achja natürlich der Apfelstrudel von den gefallenen Kornäpfeln mit ziemlich viel Zimtzucker und Vanille und Vanilleeis gehören selbstverständlich auch dazu. Und das ist die Lektüre: Hört sich an wie der Traum vom Fliegen und ist doch wissenschaftliche Realität in Deutschland! Kunst, Therapie und Wissenschaft gehen Hand in Hand, praxiserprobt und seelenvoll!So viele kluge Köpfe und offene Herzen in einem Buch! Unbedingt lesen!

…macht der Mai ja vielleicht nicht, aber des Reimes wegen muss er dafür alljährlich herhalten oder wie sollten Neuerungen im Januar, Februar, März April oder gar Oktober kalendarisch poetisch verknüpft werden?? Ich bin auf geistreiche gereimte Gesprächsstöffchen gespannt! In der Zwischenzeit reibe ich meiner werten Leserschaft die Neuerungen in Sachen Aromula unter die Nase: Was für ein Glück für den vielgerühmten Mai, dass wir mit den Renovierungen und dem innerhäuslichen Umzug der Aromapraxis so lange gebraucht haben – nämlich von Oktober bis jetzt! Neueröffnung: Es ist zwar noch nicht alles an Ort und Stelle, aber vorbeischnuppern lohnt sich auf jeden Fall: Die chaotischen Bedingungen der letzten Monate, die Abfertigungen zwischen Tür und Angel, die meine liebe Kundschaft so höflich ertragen und mir trotzdem immer die Treue gehalten hat, gehören der Vergangenheit an! Mit einer kleinen Aufwartung möchte ich mich bei allen, die noch im Mai vorbeischauen für die Geduld bedanken! Das Angebot aus der Werkstatt wird täglich wachsen, sich wandeln. Die bewährten Produkte aus der Aromatherapie gibt es zuverlässig alle weiterhin.
Und hier sind sie ganz frisch und noch ofenwarm

  • die neuen Öffnungszeiten:

Montag 17.30 – 19.00 Uhr
Dienstag 17.30 – 19.00 Uhr
Mittwoch nur nach Absprache!
Donnerstag 11.00 – 13.30 Uhr
Freitag nur nach Absprache
Samstag in regelmäßigen Abständen Tag der offenen Werkstatt mit wechslenden Werkel-, Vortrags-, Kultur- und Musizierangeboten! Termine werden hier bekanntgegeben oder auf Wunsch per Mail!

…und außerhalb dieser Zeiten weiterhin wie gehabt auf gut Glück, wenn ich unter der Dusche, in der Hängematte oder ganz abwesend bin, genieß den schönen Innenhof und versuch’s ein ander Mal wieder!

Tulpen trinken sich mit gierig gereckten Hälsen am Sonnenlicht satt. Erste Blütenkränzchen zieren blonde, braune, rote, schwarze Mädchenköpfe, die noch ganz luftungewohnt die warmen Kopfbedeckungen abgenommen haben. Wiesenschaumkraut, Braunelle, Gundelrebe, Vogelmiere, Löwenzahn – welcome back! Und ach die Baumblüte, es schneit Blütenblätter und die Vergänglichkeit zupft uns bei all der Vormainachtswonne zart am Ärmel. Schnell die Duftlampe ins Regal zurück, wir wollen draußen inhalieren, verlorene Düfte vom vergangenen Jahr wiederfinden oder besser noch aus der Kindheit, sonst geht uns hier der poetische Gaul durch oder Mörike! Nur eben schnell das Handgepäck auffüllen mit:
Rosenwassersprühfläschchen – bei Juckreiz jedweder Provenienz ein Sprühstoß ins Gesicht bei Bedarf auch in den Rachen und dem Frühlingsgenuss steht nichts mehr im Wege.
Lavendelöl – bei sofortiger Anwendung auf Insektenstichen gute Aussicht auf Unjuckbarkeit.
Tatütataaa – super mega geheime nur für Insider zu habende Ölmischung für kleine und größere Verletzungen, die zuvor noch mit Rosenwasser gereinigt werden können.
Ja das wärs schon, alles andere gibts draußen: Leben Lachen Grün und Vogelgezwitscher! Wir sehen uns auf der Wiese!

Hatten wir wirklich geglaubt, nach diesem langen Winter mit den ersten Sonnenstrahlen alle Sorgen für immer vergessen und den langersehnten Frühling unbeschwert genießen zu können? Jetzt ist er gerade ein paar Tage alt, das Blühen und Grünen – vor ein, zwei Wochen noch jenseits unserer Vorstellungskraft – ist zur Selbstverständlichkeit geworden. Und manchen auch schon zur Last. Erste Pollen fliegen und trüben einigen bedauernswerten Zeitgenossen den Blick auf die Schönheit der Natur. Am 6. Mai letzten Jahres habe ich ein Rezept für ein Gesichts- und Rachenspray zur Symptomlinderung bei Pollenallergien gepostet, Stichwort „Allergien“.
Ansonsten gehts uns doch jetzt allen prima! Was!? Wer gähnt und stöhnt da hinten so herzhaft? Achso! Der Winterschlaf wird prompt von der Frühjahrsmüdigkeit abgelöst. Meine Hilfe: Grapefruit extra immer in Reich- und Riechweite und bei jedem Gähnen ein Näschen voll inhalieren. Macht garantiert putzmunter und wischt noch die letzten Winterstaubflusen aus dem Gemüt. Das Wortspiel mit Frühjahrsputz erspare ich uns an dieser Stelle. Obwohl: Wenn wir dann schonmal fit sind, können wir ja gleich alle alten Ölefläschchen mit „Stich“ (die oxidierten Zitrusfrüchte vor allem) einem Leben nach dem Tode zuführen und sie ins vorösterliche Putzwasser geben oder erste Ameisentrupps in die Duftschranken weisen, Klebefilmspuren von der Weihnachtsdeko mühelos entfernen – hach es gibt so viele Möglichkeiten mit ätherischen Ölen Ordnung zu schaffen! Gleich noch die Wintergarderobe mit lavendelgeraniepatchoulizederundso bedufteten Tüchern einmotten. Und schon erstahlt das ganze Haus und duftet – Achtung jetzt kommts -aprilfrisch, holladühjö. Zur Belohnung bereiten wir uns ein ausgleichendes, wir haben die Fläschchen noch von vorhin parat, Geranien-Zedern-Bad nach getaner Arbeit. (Ist diese tantenhafte erste Person Plural nicht entzückend spießig??? Wie 50er Jahre Hausfrauenratgeber. Wir müssen dringend unsere Lektüregewohnheiten überdenken.)
Oh wonnigliches Frühlingserwachen, dann steht Dir aus aromatherapeutischer Sicht nichts mehr im Wege und der Blick öffnet sich für Deine Pracht jenseits von Pollenflug und Arbeitswut:

Advent 2009 – Mischung zur Raumluftbeduftung

2ml Pfeffer schwarz
1ml Benzoe
3ml Grapefruit extra
10 Tr. Gewürznelkenknospen
20 Tr. Douglasie
6 Tr. Love in a Mist (eine Sensation auch pur, Firma farfalla)
… das ist der Vorrat für den ganzen Advent, nicht die Portion für eine Anwendung!!!!

Es ist wieder soweit: Geruchsbelästigung zur Erzeugung saisonaler Kaufräusche macht feinen Nasen das Leben schwer. Akustischem Vorweihnachtsterror kann man immerhin noch einigermaßen entkommen, indem man (wie auch immer) die Ohren verschließt. Die Luft bis nach den Feiertagen anzuhalten, ist zur Riechnervenschonung allerdings nicht möglich. Rücksicht und Fingerspitzengefühl sind gefragt. Dazu nur drei einfach zu erfüllende Bitten: Lasst ab und zu Frischluft rein! Nehmt wenigstens Düfte aus der Natur! Nach einer halben Stunde spätestens eine Beduftungspause einlegen. Alternativen zum allgegenwärtigen Zimtsüßkleister in den Duftlampen der Nation gibt es hier demnächst. Vielleicht verraten ja auch einige treue LeserInnen ihre liebsten Adventsraumluftverbesserungsrezepte? Und hier noch ein bisschen Ringelnatz zum selbstkritischen Naserümpfen (bei zweitausendeins gibt es gerade eine günstige Ringelnatz-Ausgabe):

Ein Geruch und ein Gestank
Hatten einen Zank.
‚Ich lasse mich nicht,‘ rief der Gestank,
‚Von deiner Suesslichkeit überschminken!“
Mein Herr, sind Sie denn riechnervenkrank?
Merken Sie gar nicht, wie Sie stinken?“
Was kümmert’s dich, du bisamischer Schuft?
Bleib mir vom Leibe!“
Nein, solch ein Stunk gehört an die Luft!
Sie werden sehen, wie ich Sie vertreibe.
“Du Lüftchen, ich werde dich gleich verschlucken!
Dich scheint der Moschus am Nabel zu jucken.“
Genug, mein Herr, ich merke, Sie sind
Kein Gent. Ich spreche hier gegen den Wind.
‚Es schwebten gerade zwei
Ältere Damennasen vorbei.
Sie wussten ihren Unmut zu zügeln,
Rümpften und zitterten mit den Flügeln.

So lauten die Namen meiner derzeitigen sogenannten Topseller unter den ätherischen Mischungen (die ersten drei von Farfalla, Nummer vier von Neumond). Was kann uns diese kleine völlig unrepräsentative Marktforschung über die aktuellen Bedürfnisse erzählen? Ist doch klar wie küchenpsychologische Kloßbrühe: Wir suchen auf ätherischem Weg, jahreszeitlich und gesellschaftlich bedingte Defizite aufzufüllen. Dem Vernehmen nach gelingt das mit Düften zumindest ansatzweise – wir wissen ja, welche körpereigenen Dopingfeuerwerke von angenehmen Gerüchen ausgelöst werden können! Worüber wir allerdings keine Macht haben, sind die von mir immer wieder gerne thematisierten Rhythmen der Natur, die unserem modernen Leben so oft einen Strich durch die Rechnung machen. Immer und überall wird ständiges Wachstum gefordert und mit allen Mitteln angestrebt (übrigens auch die Vertreiber ätherischer Öle feilen ständig an ihren Marketingstrategien). Und was macht die Natur? Hemmungslos zyklisch genehmigt sie sich jedes Jahr eine herbstliche Regression, dass es einem die welken Blätter von nassen Nebelschwaden getränkt nur so um die Ohren klatscht. Von wegen ständiges Wachstum! Wurzeln einziehen, Umsatz drosseln und den Frost durchschlummern. Menschliche Betriebsamkeit muss dabei künstlich am Leben erhalten werden mit Heizung und Halogen (reimt sich wohl nur zufällig auf Halloween – ich hoffe, ich habe die l richtig verteilt). Das macht uns sensiblen überzivilisierten Möchtegernnaturburschen und -mädels verständlicherweise zu schaffen. Lasst uns gemeinsam den Frust verduften! Hier eine Liste meiner liebsten Lichtbringer:

Bergamotte

Grapefruit extra

Johanniskraut (destilliert, nicht mazeriert)

Mandarine komplett

Orange komplett

Zedrat-Zitrone

Kardamom

Angelika

Eukalyptus staigeriana

Neroli

Osmanthus

Um die Mittagszeit sollten morgen die Blüten vom Johanniskraut geerntet, in Olivenöl eingelegt und an einem sonnigen Platz bis Maria Himmelfahrt (Preisfrage an alle TraditionsneueinsteigerInnen, wann ist das?) stehen gelassen werden. Soweit die Tradition. Mein Johanniskraut steht aber noch nicht in voller Blüte. Zur Mittsommerfeuermode, Hochkonjunktur der archaischen Rituale und dem Gesellschaftskritiker Johannes dem Täufer morgen mehr und zwar hier: http://aromula.wordpress.com/
Nach ca. sechs bis acht Wochen also erhält man ein Mazerat, dessen Heilkraft selbst bei Skeptikern sich entfalten wird. Johanniskraut ist auf den Placebo-Effekt nicht angewiesen. Und trotzdem zitiere ich hier keine Wirksamkeitsstudien, die es durchaus gibt, mir sind sie nur nicht wichtig. Wobei der Placebo-Effekt, der von einer glaubwürdigen Studie ausgehen kann, durchaus nicht unterschätzt werden sollte. An irgendwas muss der Mensch ja glauben – von wegen homo sapiens! Auf Vollständigkeit in meinen Angaben verzichte ich aus diversen Gründen, darüber habe ich mich an anderer Stelle schon ausführlich ausgelassen. Ja ich stelle hier eine Behauptung nach der anderen auf, meistens ohne Belege, total unseriös! Kritiker sind gerne eingeladen, mich zu widerlegen. In einen fairen Diskurs steige ich gerne ein. Ansonsten gibt es hier höchstens erprobte Selbsthilfemaßnahmen für medizinische Laien und solche, die es bleiben wollen. Zu Zeiten, als den Menschen noch keine medizinischen Autoritäten oder biochemische Analysen zur Verfügung standen, waren sie mit ihrem Selbsterhaltungstrieb auf andere Hilfsmittel angewiesen, die ihnen Orientierung beim Überlebenskampf geben konnten. Religiosität und Naturverbundenheit gingen noch Hand in Hand. Was lag also näher, als die Zeichen der Zeit, der Jahreszeit nämlich, gesundheitsfördernd zu deuten! Johanniskraut blüht zur hellsten Zeit, nimmt das ganze Junisonnenlicht in sich auf – man muss ja nur hinschauen und es in die dunkle Jahreszeit, mitnehmen. Nach der Sommersonnenwende werden die Tage langsam aber sicher wieder kürzer. Kann es nur Zufall sein, dass lichtmangelbedingte Beschwerden mit Johanniskrautpräparaten behandelt werden können? Dass Einreibungen mit Rotöl Schmerzen und Kälte aus den Gliedern vertreiben? Und dass die Lichtempfindlichkeit mit Johanniskrautmazerat erheblich erhöht wird, man also nach einer Einreibung damit nicht in die Sonne sollte! Nichts hineingeheimnissen aber auch nichts herausrationalisieren, Junilicht in Öl speichern, für den Winter vorsorgen: Den Jahreskreis leben und alles zu seiner Zeit machen. Deshalb auch jetzt Johannisbeeren essen und freie Radikale fangen, den Organismus mit wichtigen Spurenelementen versorgen, die er jetzt am besten aufnehmen kann. Oder einfach: Weil’s jetzt am besten schmeckt! Super Ökobilanz noch obendrein, kürzeste Transportwege: Hand zu Mund. Die Rhythmen der Natur sind gut für uns, da muss man gar nicht esoterisch werden, einfach normal weiteratmen. Das rhythmische Leben kann für diejenigen, die sich darauf einlassen möchten einen durchaus erwünschten Zusatznutzen bei der Behandlung nervlicher Probleme und Schmerzen haben, allen anderen hilft das starke Johanniskraut wenigstens symptomatisch auf der körperlichen Ebene – ob sie’s glauben oder nicht. Mehr zum Rotöl: http://aromula.blogspot.com/2009/02/rotes-wunder.html

Dies ist kein Jasmin, auch wenn wir alle seit Kindertagen diese strahlenden Blüten mit ihrem unverwechselbaren Sommersüßduft dafür gehalten haben. Ich bekenne mich hiermit offiziell zur mutwilligen Falschbenennung wider besseren Wissens. Botanisch korrekt ist dies wohl philadelphus coronarius oder eine seiner zahlreichen Unterarten, Kreuzungen (über sechzig, wenn ich das richtig im Kopf habe) aus der Familie der Hortensiengewächse. Zu Deutsch: Pfeifenstrauch oder schon besser: Bauernjasmin. Für mich ist und bleibt es der Jasmin meiner Kindheit und aus dem schönen Gedicht von Hermann Hesse „Wir Kinder im Juli geboren lieben den Duft des weißen Jasmin…“Soweit ich das weiß, gibt es diesen Duft nicht im Fläschchen – es sei denn man empfindet die enfternte Ähnlichkeit mit jasminum grandiflorum als hinreichend. Zum echten Jasmin demnächst ausführlicher. Vorläufig erfreuen wir uns am einheimischen Beinaheduftdouble.