Seit einigen Jahren macht die Gitarre dem Klavier den ersten Platz in der Rangliste der beliebtesten Einstiegsinstrumente streitig oder liegt zumindest ganz dicht dabei. Solider Gitarrenunterricht geht meist von der klassischen Spielweise aus, weil sie Kindern den Weg in alle andere gitarristischen Felder ebnet. Viele finden nach anfänglichem Befremden der ungewöhnlichen Sitzhaltung und Spielweise gegenüber schnell Gefallen an der Musik, die dabei herauskommt. Der zarte Klang, die vielen Ausdrucksmöglichkeiten begeistern, auch wenn sich Kinder und Eltern zunächst etwas ganz anderes unter Gitarre spielen vorgestellt haben. In der öffentlichen Wahrnehmung gibt es hauptsächlich die E-Gitarre oder die sogenannte Westerngitarre. („Hä, wo steckt man denn das Kabel in Deine Gitarre?“)Wo hören oder sehen Kinder, die nicht aus entsprechend vorgeprägtem Umfeld stammen, schon mal jemanden klassisch Gitarre spielen? Und trotzdem lernen die meisten sie lieben! Auch die zuhörenden Eltern zeigen sich angetan vom klassischen Repertoire und freuen sich, welche Klangwelten sich abseits des Mainstream da auftun. Der Klang der Gitarre polarisiert nicht, er verbindet Generationen und Menschen unterschiedlichster Lebensweise. Der Gitarre eilt kein elitärer Ruf voraus, obwohl es klassische Gitarrevirtuosen von Weltrang gibt. Einsteigermodelle sind erschwinglich, sie ist eine für alle. Es gibt keine Berührungsängste. Selbst Leute, die von sich behaupten, mit klassischer Musik nix am Hut zu haben, lassen sich verzaubern und staunen dann über sich. Was für eine Chance für das Instrument! Und was für eine Enttäuschung, wenn die jungen klassischen Gitarristen nach 2-4 Jahren Unterricht dann an der weiterführenden Schule feststellen müssen: Im Schulmusikleben hat mein Instrument keinen Platz. Chor und Orchster kommen ohne klassische Gitarre aus, Kammermusik gibt es wenig und wenn dann für Streicher. Für Bigband oder Schülerband müssen wir das Fach, also den Stil wechseln. Natürlich geht das, da der moderne Unterricht auf der Konzertgitarre selbstverständlich auch Einblicke in die meisten beliebten Stile eröffnet und dafür Grundlagen schafft. Und trotzdem tut sich für die meisten Gitarrenschüler erstmal ein Abgrund auf, wenn sie ihre Bläser- oder Streichermitschüler über die ersten Orchesterproben schwärmen hören und selber keine Gelegenheit zum Ensemblespiel im Schulalltag bekommen. Es gibt noch zu wenige Gitarreklassen, aber es gibt sie – wir müssen nur danach immer wieder fragen und hartnäckig bleiben! Ein Appell an alle Musiklehrer, Chor- und Orchesterleiter: Gebt der klassischen Gitarre ein zu Hause in der Schulmusik! 

…und weit mehr als nur ein Blick über den Rand des eigenen Schallloches hinaus bot sich mir beim 14. Hersbrucker Gitarrenfestival vergangene Woche. Inspiriert, berührt und motiviert von zahlreichen musikalischen Begegnungen mit vielsaitigen Menschen freue ich mich auf den Herbst mit Euch, die Ihr in der Werkstatt für die Sinne mit mir neue Saiten aufziehen wollt. Auch dufte Vortrags- oder Workshopthemen warten darauf, den ätherischen Ölen einen Platz im Leben zu verschaffen. Sobald die Schulstundenpläne (ab16.9.) stehen, können wir Termine vereinbaren. Bis dahin bleiben Werkstatt und Aromapraxis noch geschlossen. Per Mail oder SMS bin ich für dringende Fälle jederzeit erreichbar. Bestellungen können ebenfalls auf diesem Wege gerne aufgegeben werden.

Wer singt, ist glücklich. Wer glücklich ist, bleibt gesund. Wer gesund und glücklich ist, macht keinen Ärger. Warum auch? Schonmal Kinder erlebt, die sich singend gegenseitig verkloppt haben? Die Schwingungen, in die der Körper beim Singen versetzt wird, haben nachweislich positive Auswirkungen auf die Gesundheit. Das sind banale Tatsachen, an denen auch die zahlreichen Singwettbewerbe mit Jury und viel Geplärr nichts ändern werden. Auch wenn es vielen passiven Musikern dabei die eigene Stimme verschlägt, wenn sie an mehreren Abenden pro Woche für ein sogenanntes Supertalent mitzittern. „Ich kann überhaupt nicht singen!“ So lautet das niederschmetternde Selbsturteil. Wenn nur halb so viele Mitmenschen auch ihre eigenen Fahrkünste so selbstkritisch beurteilen würden, die Unfallstatistiken würden anders aussehen. Wer würde aber schon von sich sagen, dass ersie überhaupt nicht Auto fahren kann? Alle tun’s: Gestresst, krank, übermüdet, depressiv, aggressiv, telefonierend… Jeder setzt sich so ans Steuer! Kein Mensch würde sich in diesem Zustand singen trauen! Wovor haben wir eigentlich Angst?
KEIN FOTO! Man sieht nur mit den Ohren gut und mit der Nase. Fotos sind immer Ansichtssache. Daher heute betonte Optikabstinenz

Ungefähr 92% der Menschen in Deutschland gucken täglich fern, ungefähr 13% musizieren täglich. (Das steht geschrieben auf dem Flyer eines großen benachbarten Musikhauses, zitiert wird da die Studie einer noch größeren nicht ganz benachbarten Marktforscherei) Wieder ein Beweis, dass die Mehrheit nicht immer Recht hat. Der Flimmerkasten hat das Lagerfeuer ersetzt. Keine Zeit zum Spielen, leise berieselt uns das Klischee aus normativen Castingshows und verleidet den Kindern die eigene Stimme, raubt ihnen die Geduld am Ausprobieren. Schade. Hey Ihr dreizehn Prozent da draußen wo seid Ihr? Ich bin eine von Euch!

brauch ich für mein Lied die chinesische Eisenbahn.“ So nennt der achtjährige Klaviervirtuose eine seiner zahlreichen schönen Improvisationen. Und er macht dabei instinktiv auch noch Klangtherapie für die ganze Familie: Wenn man nur die schwarzen Tasten spielt, erklingt pentatonische (fünftonige) Musik. Diese gilt in der Musiktherapie als besonders harmonisierend, entspannungsfördernd und beruhigend. Kann man alles wundervoll messen und wissenschaftlich belegen: Menschen lassen sich für uns in Labors in die Köpfe gucken, Saugnäpfe am Schädel festschnallen, Hirnströme messen, während sie Tonreihen über Kopfhörer vorgespielt bekommen, weil sonst ist das ja nicht seriös, wenn es einem einfach so wohl wird bei der Musik. Kann ja jeder behaupten, dass ihm das gut tut! Also bestimmt kein Esoterikheititei nur keine Angst! Unsereinem wird erst wohl, wenn jemand im weißen Kittel mit Studienergebnissen über etwas triumphiert, was in anderen Kulturen seit tausenden von Jahren bewährte schamanische Praxis ist. Noch wohler wird uns, wenn die Seriosität des Wissnschaftlers und seiner Studie von Günther Jauch abgenickt wird. Huch ich schweife ab, is doch wahr Mensch, wenn immer alles bewiesen werden muss,was längst offensichtlich ist. Zurück zur Sache: Warum ist das mit den Fünftonreihen so wirkungsvoll für die Harmonie? Es fehlen die Halbtonschritte, welche in der „normalen“ Musik für Spannung und Dissonanz sorgen. Pentatonische Tonleitern stehen mutmaßlich immer am Anfang musikalischer Entwicklungen: Naturvölker musizieren mit pentatonischen Tonleitern. Selbst wenn man gar nicht musikalisch ist – oder sich das einredet – und noch keinerlei Erfahrung auf einem Instrument hat, kann man mit einer Fünftonreihe wohlklingende Musik für Leib und Seele erzeugen. An die Tasten und losklimpern, es kann nichts passieren! Und wer kein verwaistes Klavier (davon gibt es in deutschen Wohnzimmern mehr, als man glauben möchte) rumstehen hat, kann sich auch mit einfacheren Instrumenten helfen. Es müssen nicht die schwarzen Tasten sein. Auf dem Xylophon, der Blockflöte oderoderoder kann man beispielsweise mit C, D, G und A in wechselnder Reihenfolge schöne Klangfolgen erzielen und sich gut fühlen.

Die Ausführungen über Pentatonik finden sich neben vielen anderen für musikalische Laien sehr gut geeigneten in diesem wundervollen Buch!