nformationen aus dem Reich der Werkstatt für die Sinne gibt es hier in letzter Zeit leider nur tröpfchenweise. Das liegt am komplexen Praxis-Atelier-Konzept. Als eigentlich im sogenannten Nebenerwerb Tätige beschäftigt mich das sieben Tage die Woche von früh bis spät in jeder freien (äh was?) Minute, die mir die familiären Pflichten lassen. Sehr erfüllt von den kreativen, pädagogischen und beraterischen Aufgaben, mag ich selten kostbare Zeit am Laptop verbringen. Dabei kommen Aromula-Fans zu kurz, die gerne hier lesen und leider zu weit weg sind, um mit allen Sinnen das Werkstattkonzept erfahren zu können. Für diese nun also ein kleines Update:

  • Es gibt auch in diesem Jahr eine Sommermusikwerksatt. Mitwirken werden fast alle, die in der Werkstatt für die Sinne musizieren. Inzwischen sind das so viele, dass wir außer den Familien der Musizierenden gar keine weiteren Gäste dazu bitten können.
  • Unter dem Motto Ansichtssache nähe ich momentan Saison unabhängige Kleidungsstücke für Damen. Die Stoffe sind aus hochwertigen Naturfasern. Blüten und unerwartete Farbkombinationen spielen eine große Rolle.  Dazu gibt es Taschen, Accessoires und viel Inspiration. Vorbeischauen lohnt sich!
  • In die Aromaberatung kommen in letzter Zeit hauptsächlich Allergiker, Schürfwunden und Kopfschmerzen…
  • …und eine Katzenmama mit ihren drei entzückenden Kindern wurde stationär in der Aromapraxis aufgenommen. Auch die sind einen Besuch bei Aromula wert!

Davon kann man  nach über sechs Jahrhunderten getrost ausgehen. So lange sitzen diese Geistervertreiber schon am Fuße der Kathedrale im burgundischen Sens. Eigentlich sollten sie mit ihren Kollegen an vielen anderen gotischen Kirchen böse Geister am Eindringen ins Kircheninnere hindern. Vergebliche Müh, das lehrt uns die Kirchengeschichte. Irgendwie scheint der mittlere Kamerad das auch resignierend zur Kenntnis zu nehmen…
Soweit der kunsthistorische beinahe schon religionskritische Ausblick, wenden wir uns Themen zu, von denen ich etwas verstehe. Und dazu gehört beispielsweise Niaouliöl – meine Lieblingsvokalanhäufung in der Aromatherapie. Nicht nur wegen der klanglichen Eigentümlichkeit greife ich gerne zu dem Fläschchen. Melaleuca quinquenervia viridiflora, kurz MQV, in der Heimat der drei steinernen Gesellen nennt man es Goménol,Teebaumverwandtschaft, findet in der Aromapraxis Verwendung als Schutz für Haut und Schleimhaut vor allen möglichen bösen Geistern schädlichen Umwelteinflüssen. Bakterien, die über die Schleimhäute eindringen wollen, Strahlen, welche die Epidermis bedrohen, Pilze im Urogenitalbereich: Niaouli stoppt sie mit großer Macht. Selbst hartnäckige und chronische Atemwegsinfekte vergehen bei regelmäßiger Inhalation mit Niaouli. Dabei muss es nicht mal die Zähne blecken. Zu Haut und Schleimhaut ist es bei der beeindruckenden Wirkung erstaunlich mild. Übrigens ganz ohne Geisterzauber aber dafür mit machtvollen Alkoholen. Prosit Neujahr! Ich rede nicht von Flaschengärung sondern von Monoterpenolen und Sesquiterpenolen, weil’s so vertrauensbildend ist. Allen Pollenallergikern erweist dieses Geschenk der Natur gute Dienste, vor allem, wenn sie jetzt schon anfangen, sich regelmäßig mit Niaouli zu pflegen (inhalieren, in Massagemischungen, Aromadusche). Die Liste der Wohltaten ist noch lang. Mit tiefer Überzeugung kann ich aber den Einsatzbereich Küche für dieses Allroundtalent ausschließen. Interessierten empfehle ich einen Blick in die Fachliteratur. Ausnahmslos allen rate ich zum Kauf eines Fläschchens Niaouli, damit das neue Jahr gut werden kann. Prosit heißt übrigens: Es nütze!

Hatten wir wirklich geglaubt, nach diesem langen Winter mit den ersten Sonnenstrahlen alle Sorgen für immer vergessen und den langersehnten Frühling unbeschwert genießen zu können? Jetzt ist er gerade ein paar Tage alt, das Blühen und Grünen – vor ein, zwei Wochen noch jenseits unserer Vorstellungskraft – ist zur Selbstverständlichkeit geworden. Und manchen auch schon zur Last. Erste Pollen fliegen und trüben einigen bedauernswerten Zeitgenossen den Blick auf die Schönheit der Natur. Am 6. Mai letzten Jahres habe ich ein Rezept für ein Gesichts- und Rachenspray zur Symptomlinderung bei Pollenallergien gepostet, Stichwort „Allergien“.
Ansonsten gehts uns doch jetzt allen prima! Was!? Wer gähnt und stöhnt da hinten so herzhaft? Achso! Der Winterschlaf wird prompt von der Frühjahrsmüdigkeit abgelöst. Meine Hilfe: Grapefruit extra immer in Reich- und Riechweite und bei jedem Gähnen ein Näschen voll inhalieren. Macht garantiert putzmunter und wischt noch die letzten Winterstaubflusen aus dem Gemüt. Das Wortspiel mit Frühjahrsputz erspare ich uns an dieser Stelle. Obwohl: Wenn wir dann schonmal fit sind, können wir ja gleich alle alten Ölefläschchen mit „Stich“ (die oxidierten Zitrusfrüchte vor allem) einem Leben nach dem Tode zuführen und sie ins vorösterliche Putzwasser geben oder erste Ameisentrupps in die Duftschranken weisen, Klebefilmspuren von der Weihnachtsdeko mühelos entfernen – hach es gibt so viele Möglichkeiten mit ätherischen Ölen Ordnung zu schaffen! Gleich noch die Wintergarderobe mit lavendelgeraniepatchoulizederundso bedufteten Tüchern einmotten. Und schon erstahlt das ganze Haus und duftet – Achtung jetzt kommts -aprilfrisch, holladühjö. Zur Belohnung bereiten wir uns ein ausgleichendes, wir haben die Fläschchen noch von vorhin parat, Geranien-Zedern-Bad nach getaner Arbeit. (Ist diese tantenhafte erste Person Plural nicht entzückend spießig??? Wie 50er Jahre Hausfrauenratgeber. Wir müssen dringend unsere Lektüregewohnheiten überdenken.)
Oh wonnigliches Frühlingserwachen, dann steht Dir aus aromatherapeutischer Sicht nichts mehr im Wege und der Blick öffnet sich für Deine Pracht jenseits von Pollenflug und Arbeitswut:

Die sogenannte zivilisierte Gesellschaft spaltet sich momentan noch deutlicher als sonst in zwei voneinander abgegrenzte Untergruppen: Allergiker und Nichtallergiker. Die Kommunikation zwischen beiden ist mitunter nur mit höchstem diplomatischem Sachverstand zu meistern. Eine sich zunehmend von möchtegern natur-und alternativmedizinsch Bewanderten sich breitmachende Unart ist die pseudoganzheitliche Ursachenforschung. Viel Selbstgerechtigkeit beobachte ich da vor allem bei nichtallergischen Müttern von nichtallergischen Kindern (da gehöre ich auch dazu): „Also unsere Kinder durften immer schon im Dreck spielen und einen Putzfimmel kann man mir nicht nachsagen: Ist ja wissenschaftlich bestätigt, dass dann Allergien keine Chance haben.“ „Eben, man muss diese Sachen viel lockerer nehmen. Hygienewahn blockiert doch total, da haben es Krankheiten und Allerigen leicht!“ Dieser Einstellung liegt ein tragisches Missverständnis der östlichen Heiltraditionen (TCM und Ayurveda) zu Grunde: Diese heilkundlichen Ansätze sehen, vereinfacht gesagt, die Harmonie aller körperlichen und seelischen Prinzipien (Elemente oder Doshas) als Voraussetzung für Gesundheit. Prima: Wenn man also alles richtig macht, dann ist alles im Lot und die Energie, Qi oder wasauchimmer fließt zur Belohnung frei und ohne Niesanfälle und Atemnot durch den perfekten Körper? Schade: Die sehr komplexe und menschenfreundliche Sichtweise des Zusammenspiels von Körper, Geist und Seele verkommt durch unsere vom mechanistischen Weltbild geprägten Denkart zu einer „Selberschuldalleseinstellungssache“. Das schadet sowohl dem Ansehen dieser nicht hoch genug zu schätzenden Heilkünste als auch dem Zusammenleben von Betroffenen und nicht Betroffenen. Schlechte Energie! Dabei lohnt sich fundierte alternative Herangehensweise bei Allergien durchaus…

Ätherische Hilfe für Heuschnupfengeplagte gibt es zu Hauf. Die wichtigsten Öle zur Linderung von Allergiebeschwerden sind:

  • Niaoul
  • Atlaszeder
  • Manuka
  • Myrte (türkisch, Cineol-Typ)

Eine wirkliche Erleichterung der Beschwerden im Nasen-Rachenraum kann ein Spray mitdiesen Ölen und Rosen-Lavendel-Melissen-Wasser verschaffen. In einer 50ml-Sprayflasche das Hydrolat mit insgesamt höchstens zehn Tropfen ätherischen Ölen verschütteln (kein Alkohol dazu, der reizt die Schleimhäute) und bei Bedarf ins Gesicht und den Rachen sprühen. Mildert den Juck- und Niesreiz. Immer wieder gut schütteln.