Zu viele Baustellen, Konzentrationsmangel, Kommunikationsstau … das muss gründlich und mit Fingerspitzengefühl beduftet werden. Neben den üblichen Fokusübungen kommt natürlich der aromatherapeuthische Allzweckreiniger für das Oberstübchen zum Einsatz: Die Zitrone in der Duftlampe knipst die Birne in der Rübe an. Trotzdem oder womöglich erst recht rappelt es noch im Karton und es kommt noch nichts Gescheites heraus? Bloß kein Rosmarin jetzt, das ist der typische Fehlgriff bei den Lernmischungen meiner langjährigen leidvollen Erfahrung nach. Zwar hat er sich als Alzheimeröl zurecht einen gewissen Ruf erworben, macht aber Sprudelköpfe noch wuseliger. In der Ruhe liegt die Kraft und in der Sinnlichkeit kommt der Geist erst zur vollen Entfaltung. Deshalb darf in meiner Arbeits- und Übezimmermischung YlangYlang nicht fehlen. Zusammen mit der Zitrone ein Leckerbissen für die Synapsen, die sich vor lauter Wonne gleich zu Hauf neu aneinander festknutschen und mir Datenautobahnen freischalten, die ich vorher noch nicht einmal als Trampelpfade wahrgenommen hatte. Ach nur für den Fall, dass die Richtung nicht klar ist: Die weist mit gewohnt milder Autorität meine alte Benimmlehrerin, die Zypresse. Alles klar? Immer noch nicht – na gut, die Frischekickfanatischen können meinetwegen noch ein Tröpfchen Ackerminze dazumogeln, aber jetzt reicht es! Ab an die Arbeit!!

Bei aller gebotener Nadelgehölzverdampfung zur Infektvorbeugung und zitrusfrischer möglichst 1,8cineoliger Vernunftbeduftung in Zeiten erhöhten Krankheitserregeraufkommens wird der Duftgenuss zur Kopfsache. Hey, nix gegen Cajeput, Ravensara, Weißtanne und Zitrone – was wär ich ohne sie! Aber es fehlt die Mitte:  Braucht doch die Seele gerade zur Stärkung des Immunsystems Düfte mit Herz und Körper. (Lassen wir das mit den Sesquiterpenen, da wisst Ihr ja alle bescheid, dass ohne die gar nichts läuft in Sachen Abwehr) Her mit den erdigen, schweren und den blumig zärtlichen, damit das Ganze Hand und Fuß bekommt! Keine Sorge, auch wenn der Blutdruck in der Rekonvaleszenz noch ein bisschen flau ist, wird Euch ein Tröpfchen Ylang Ylang nicht gleich niederstrecken. Neroli, alte ewig kindliche Spielkameradin, mal mir einen Schnörkel in die Erkältungsmischung und der Salbei verliert seine klinische Strenge. Der alte Medizinmann und Überlebensstratege hakt sich gerne beim Ingwer unter. Beide geben zusammen mit den genannten Blüten ihr Bestes, wärmen Körper und Seele und ganz nebenbei entrümplen sie die gegen Ende des Winters arg strapazierten Schleimhäute. Und für den Kuschelfaktor sorgt mal wieder die Narde. Selber schuld, wer immer noch kein Sesamöl im Haus hat, das ist für diese Kombination die einzig wahre Basis. Ja gut, bisschen Jojoba noch rein. Jetzt bitte, fragt mich nicht nach dem Rezept. Da muss schon eine gewisse kreative Eigenverantwortung her, sonst kann ich Euch auch nicht helfen. Der Weg zur individuellen Rezeptur ist ein Etappenziel! Nur soviel: Orange bringt dieser Mischung gerade soviel Schwung, dass der Kreislauf gut mitkommt.

Frieden aus der Duftlampe

Mein Vorschlag für den Duft des Januars, gerade noch rechtzeitig, bevor Lichtmess am 2.2. mir den Wind aus den Segeln nimmt, die Tage merklich länger mehr Helligkeit haben werden und der winterliche Tiefschlaf allmählich vom alljährlichen Frühjahrskater gepaart mit Wellnessdiktatur für Haus und Körper der Gemütlichkeit ein Ende setzen wird. Räkeln wir uns nochmal gemeinsam neben der Duftlampe, in der je ein Tropfen arabischer Weihrauch, Rosengeranie und – hach nennt mich ruhig Schnarchnase, Ihr werdet es ja selber spüren, wenn Ihr Euch traut – Narde. Ohne mit der Wimper zu zucken, mische ich das Ganze auch gerne in einen EL fettes Öl zur Selbstbeweihräucherung vor dem Zubettgehen, eine Gute-Nacht-Pflege fürs Winterzimmergesicht. Der  subtile Duft lässt sich nur schwer beschreiben und bekommt durchweg positive Resonanz.Kinder- und Erwachsenenherzen werden weich, der Geist weitet sich und Einverständnis mit dem Großenganzen kann sich dabei auf wundervoll träge Weise den Weg ins Gemüt bahnen. Zu weltfremd? Zuviel Harmonie in Zeiten, da selbstbewusstes Farbebekennen und Zupacken in einer dramatisch unzufriedenen und von Ängsten geplagten Gesellschaft nötig ist? Gegenfrage: Woher nehmen, wenn nicht aus dem eigenen Herzen? 

…weil ich ein neues Lieblingsspielzeug hab (und ein Goethezitat ausm Kopf, ich Angeber)! Das Spielzeug stammt wie so viele meiner Lieblingsdinge aus Maienfels und nennt sich „Schnupperbox Citrusgarten“. Sage und schreibe 14 verschiedene Zitrusöle sind da in 1ml-Fläschchen in gewohnt hübschem Maienfelserdesign verpackt und riechen so betörend, dass ich mich mit einem Priserl Zypressenstrenge wieder auf Linie bringen muss. Gerade duftet Clementine, meine neue Freundin, ganz nerolihaft aus dem Vernebler und verbindet sich in ihrer Lieblichkeit mit der edlen Autorität der Zypresse zu einer vollkommen fürstlichen Duftkomposition. Uiuiuii, jetzt mal Schluss mit dem Geschwafel, wer soll das denn alles lesen? Sind doch nur noch Stichworte und Eyecatcher, die uns interessieren! Eigentlich wollte ich Euch und mich auch gar nicht lange aufhalten nur soviel: Wer mal noch vor Weihnachten vorbeischnuppern will, Citrusgartenbox testen oder Last-minute-Geschenke, Verschnaufpause, was auch immer:

Die Aromapraxis ist ausnahmsweise geöffnet:
Heute bis 18.00 Uhr
Morgen, 20.12. Vormittag ab 10.00 bis 13.30 und ab 18.30 bis 20.00 Uhr
Freitag, 21.12. von 11.00 Uhr bis 18.00 Uhr
Samstag 22.12. von 9.30 Uhr bis 16.00 Uhr
Am Hl. Abend von 9.30 Uhr bis 12.00 Uhr

In den Weihnachtsferien gelten meine Öffnungszeiten nicht wie gewohnt. In der ersten Ferienwoche bin ich weg. In dringenden Fällen bitte eine SMS schicken, die lese ich am ehesten: 0175/5550012

Hin- und hergerissen zwischen Rollen und Aufgaben versuche ich mich beides verknüpfend künstlerisch an einer Selbstfindung. In den Randstunden des Tages ernähre ich mich hauptsächlich von Resten halbflüssiger Kuvertüre (bio und fairtraide, schließlich ist bald Weihnachten), Kekskrümeln, eingetrocknetem Zuckerguss und Musik. Der Hals meiner Gitarre klebt verdächtig… Handy und Waschmaschine piepsen um die Wette. Kundenwünsche in der Aromapraxis wollen schleunigst erfüllt werden und wann muss ich eigentlich heute wen im Kindergarten abholen? Wer kommt heute wann zum Musizieren? Ach ich freu mich, ich mache wirklich nur, was mir gefällt, widde widde witt und drei macht neune! Aber ich verliere mich zwischen all den schönen Beschäftigungen und es mischen sich Notenblätter mit Plätzchenrezepten, Schmutzwäsche mit Nähprojekten. Keine Angst: Das gibt jetzt keine niedliche Kokettiererei mit meinem Hang zum Unstrukturierten und auch keinen „ach was bin ich für ein sympathischer Chaot“- Post. Ich werde hier gleich in Rezeptform die Lösung für die genannten Probleme, die alle MultitaskingheldInnen kennen, präsentieren. Muss nur noch kurz Wäsche aufhängen. Moment bitte (treppauftreppabtreppaufklapperschüttelklapperseufzwositdieanderesockewasmachtdasrotehandtuchdadrinmistderfleckgingnichtrausachwasriechtdaswiederfein). Die Rettung kommt natürlich aus der Duftlampe bzw. dem Vernebler und setzt sich folgendermaßen zusammen:
Je zwei Tropfen
Zirbelkiefer – atme ruhig und vor allem tief durch, bewahre den Überblick.
Wacholder- mit der nötigen Distanz schützt Du Dich vor Überforderung.
Zypresse- Du weißt wo es lang geht, Du trennst Wichtiges von Unwichtigem ganz nach Deinen Kriterien!

Und die richtige Musik dazu hören: http://youtu.be/CtPT_E8-p3I David Qualey, A childhoods Dream. Das durfte ich kürzlich live erleben.

Es heißt ja übrigens Gitarre spielen. Mit neuen Saiten den Spieltrieb befriedigen, was will man noch mehr? Verstimmungen sind leicht zu beheben. Einklang mit dem Dasein, Einverständnis mit dem, was ist: D’accord! Duftender Dreiklang in der Duftlampe als Begleitung: Petitgrain (riecht wie die schönsten Etüden von Fernando Sor klingen) Grapefruit (naja yeah eben) und Zeder (wie die Decke der Gitarre). Wer eher lateinamerikanische Rhythmen bevorzugt, tauscht Grapefruit gegen Limette und Ihr Hippies könnt ruhig noch ein bisschen Patchouli nachlegen. Peace ey! Und alle Passivgitarristen suchen sich auf Youtube den Channel von David Qualey! Die anderen kennen den sowieso schon. Viel Vergnügen!

Für Autodidakten und alle anderen Neueinsteiger die beste Schule, die zur Zeit auf dem Markt ist! Für Wiedereinsteiger und alle, die mal einen Saitensprung wagen wollen natürlich auch! Und für alle in meiner Nähe: Anrufen, Schnupperstunde ausmachen!

Pink Grapefruit, yeah! Heute verspreche ich Euch das Paradies auf Erden: Es riecht genau so, nicht zu süß und nicht zu bitter nicht zu zitrusig und doch so frisch. Reinigt die Raumluft, verjagt Müdigkeit, Sorgen und Krankheitserreger – das hört sich ja wieder an, Mensch! Wir wollten doch seriös werden und Fakten sprechen lassen! Ach dann probierts halt aus: Bisher habe ich noch nie erlebt, dass jemand beim Riechen am Fläschchen mit Grapefruitöl die Nase hochgezogen und mit erhobenem Zeigefinger Zweifel an den Fähigkeiten dieser rosa Wolke formuliert hätte. Das Geheimnis ist der Frischekick: Nirgends, NIRGENDS sonst ist diese Vokabel in meiner Nähe erlaubt. Nur der Duft der rosa Grapefruit darf aus mehrerlei Gründen so genannt werden: Wir riechen mindestens fünf Jahre jünger, als wir sind, wenn wir uns von der Pampelmuse (eine enge Verwandte, die citrus maxima) küssen lassen. Das ist auch schon irgendwo studienmäßig belegt und nicht auf meinem euphorischen Mist gewachsen. Aber à propos: Euphorisch ist natürlich nicht von ungefähr, weil hier riecht es dermaßen fruchtig, dass man mir das schon nachsehen muss. Und dabei fördert dieser Wohlgeruch nicht nur die gute Laune sondern auch die Konzentrationsfähigkeit, verjagt müdigkeitsbedingte Kopfschmerzen und den letzten Rest eines hartnäckigen Atemwegsinfekts. Eine super Alternative, wenn wir uns schleimrasselnd durch die ganzen Nadelgehölzessenzen inhaliert haben und das Immunsystem immer noch im Wald steht anstatt mal den Frühjahrsputz im letzten Winkel der verschleimten Bronchien und Nebenhöhlen zu starten. Also in der Kategorie Stimmungsaufhellung bekommt die pinke Duftbombe sowieso eine Eins und als Krankenpflegerin auch! Ja was kann denn dieses saftige Pardiesfrüchtchen noch alles? Bei manchen wirkt der Geruch wie ein Appetitzügler und macht somit indirekt schlank. Alle andern können wenigstens auf die straffende Wirkung in einer Anti-Cellulite-Ölmischung hoffen. Hach, straff und jung, wer will das nicht sein – da ist doch ein kleiner bitterer Beigeschmack im Abgang? Jedenfalls gehört die Pink Grapefruit bei Jung und Alt unbedingt in die aromatherapeutische Hausapotheke – für mich von der Zitrusfamilie die wichtigste Vertreterin! In der Vitrine gibts was Passendes zum Thema!