Boswellia sacra , der Weihrauchbaum, aus dessen Harz das unten besungene ätherische Öl destilliert wird – ich frage mich, woher ich dieses Foto habe, der rechtmäßige Urheber möge sich melden und oder mir verzeihen. In meinen Pflanznebildern befinden sich ein paar wenige Gaben anderer, ich schmücke mich ungern mit fremden Federn, leider habe ich bei diesem Bild nichts vermerkt. Eliane, ist das vielleicht von Dir?

Ja nein es ist natürlich weder Weihnachten noch verwechsle ich den jüngsten Temperatursturz mit den Rauhnächten. Das ätherische Weihrauchöl verströmt wegen einer eitrigen Mandelinfektion beim Drittklässler seit ein paar Tagen seinen charakteristischen Duft. Zum Glück lehnt kein Familienmitglied dieses Aroma ab. Und die Eiterung, Rötung, Drüsenschwellung ist abgeklungen. Keine Schluckbeschwerden mehr und schon gar kein Antibiotikum nötig. Weihrauch gehört in der Aromatherapie eigentlich eher in die Rheumaecke, verdient aber bei den typischen Kinderhalsnasenohrenkrankheiten durchaus auch Beachtung: Es ist hautmild, kann in der akuten Phase sogar pur äußerlich auf die Halslymphknoten aufgebracht werden. Eine geniale Duft- und Wirtkungsteamarbeit leistet es in diesem Zusammenhang mit Ravensara (ex cinnamomum camphora). Ganz viele Fliegen mit einer Klappe: Schmerz wird gelindert, Entzündung gestillt, Bakterien gekillt, Viren unschädlich gemacht, die oberen Atemwege freigehalten und die Ansteckungsgefahr für den Rest der Familie eingedämmt. NA ist das was?! Tja man muss es nur riechen können. Interessanterweise haben Kinder mit dem Weihrauchölduft gar nicht so große Probleme. Und bei Erwachsenen habe ich oft das Gefühl, dass eher der Name als der Duft die Nase des Betrachters in Falten legt. Bei „Blindverkostungen“ erziele ich wesentlich mehr Duftakzeptanz und erst bei der Enthüllung des Namens auf dem Fläschchen einen irritierten Gesichtsausdruck…
Aber das mit der puren Anwendung habe ich natürlich gar nicht gesagt, das geht nur bei meinen Kindern! Und die riechen sooo gut und noch besser: Wenn das kränkelnde Kind nicht nur nach Boswellia sacra am sondern auch noch nach Damaszenerrose aus dem Hals duftet. Meine Lobgesänge auf die Allheilkraft von Rosenwasser sind an anderer Stelle im Blog nachzulesen.

Was strahlt da so? Ein kaiserliches Mandala!

Aromula macht blau! Kräfte konzentrieren, körperliche sowie geistige Ressourcen pflegen und saumäßig faulenzen, jawoll, da könnt Ihr Euch drauf verlassen, das werd ich tun. Bis einschließlich 3.9. baumele ich mit der Seele und kreise ausschließlich um die eigene Mitte. Kann ich nur empfehlen! Musik, Duft und Hülle gibt es für die Werkstattkundschaft danach wieder in noch besserer da ausgeruhter Qualität und zu den bekannten Öffnungszeiten, die inzwischen nicht gelten! Bis dahin carpe diem et noctem Ihr Lieben!

…kennen Kinder nicht. Und dabei muss man nicht einmal mit dem berühmten Spruch vom schlechten Wetter und der unpassenden Kleidung langweilen. Das frage ich mich schon recht lange: Warum bestrafen wir Mitteleuropäer uns für unsere bescheidenen Sommer auch noch mit äußerst unästhetischer sogenannter Outdoorkleidung? Aber ich schweife ab. Während also wir Erwachsenen etwas ratlos und vom Wind zerzaust den Juli fragen, mit welcher Berechtigung er sich eigentlich heuer so nennt, schlüpft zum Türspalt hinaus ein Sommerkind, lässt Gummihose und -Stiefel mitsamt den darin enthaltenen Weichmachern (cool oder? Weichmacher, nur was für Warmduscher), in der Ecke und freut sich am Farbspiel von Sommerzehnagelfarben – hey alles öko, ne! – in schlammbrauner Pfütze. Und wer es diesem Sonnenscheinchen nachmachen will aber Angst vor Krankheit, Gebrechen und kalten Füßen hat, muss halt vorher ein Fuß- und Launewunderöl mischen und hinterher auftragen oder noch besser auftragen lassen:

50ml Johanniskrautöl
5 Tr. Bergamotte: let the sun always shine on you!
5 Tr. Ingwer: die Sonne scheint immer, auch wenn wir sie nicht sehn!
5 Tr. Pfeffer schwarz: manchmal wünscht man sich dahin, wo der wächst.
5 Tr. Osmanthus 5% (…, hach)
2 Tr. Thymian thymol – Thymian auf die Füße: immer gut für den Mut!
3 Tr. Vetiver: hilft gegen Winderosion im Gemüt, besonders wenns schön altes, zähes ist und beugt auch noch Krampfadern vor.

… und wenn die Sonne wieder rauskommt, kommt das Öl weg, weil Bergamotte und Johanniskrautöl sonst Pigmentflecken machen könnten, gell!

Pink Grapefruit, yeah! Heute verspreche ich Euch das Paradies auf Erden: Es riecht genau so, nicht zu süß und nicht zu bitter nicht zu zitrusig und doch so frisch. Reinigt die Raumluft, verjagt Müdigkeit, Sorgen und Krankheitserreger – das hört sich ja wieder an, Mensch! Wir wollten doch seriös werden und Fakten sprechen lassen! Ach dann probierts halt aus: Bisher habe ich noch nie erlebt, dass jemand beim Riechen am Fläschchen mit Grapefruitöl die Nase hochgezogen und mit erhobenem Zeigefinger Zweifel an den Fähigkeiten dieser rosa Wolke formuliert hätte. Das Geheimnis ist der Frischekick: Nirgends, NIRGENDS sonst ist diese Vokabel in meiner Nähe erlaubt. Nur der Duft der rosa Grapefruit darf aus mehrerlei Gründen so genannt werden: Wir riechen mindestens fünf Jahre jünger, als wir sind, wenn wir uns von der Pampelmuse (eine enge Verwandte, die citrus maxima) küssen lassen. Das ist auch schon irgendwo studienmäßig belegt und nicht auf meinem euphorischen Mist gewachsen. Aber à propos: Euphorisch ist natürlich nicht von ungefähr, weil hier riecht es dermaßen fruchtig, dass man mir das schon nachsehen muss. Und dabei fördert dieser Wohlgeruch nicht nur die gute Laune sondern auch die Konzentrationsfähigkeit, verjagt müdigkeitsbedingte Kopfschmerzen und den letzten Rest eines hartnäckigen Atemwegsinfekts. Eine super Alternative, wenn wir uns schleimrasselnd durch die ganzen Nadelgehölzessenzen inhaliert haben und das Immunsystem immer noch im Wald steht anstatt mal den Frühjahrsputz im letzten Winkel der verschleimten Bronchien und Nebenhöhlen zu starten. Also in der Kategorie Stimmungsaufhellung bekommt die pinke Duftbombe sowieso eine Eins und als Krankenpflegerin auch! Ja was kann denn dieses saftige Pardiesfrüchtchen noch alles? Bei manchen wirkt der Geruch wie ein Appetitzügler und macht somit indirekt schlank. Alle andern können wenigstens auf die straffende Wirkung in einer Anti-Cellulite-Ölmischung hoffen. Hach, straff und jung, wer will das nicht sein – da ist doch ein kleiner bitterer Beigeschmack im Abgang? Jedenfalls gehört die Pink Grapefruit bei Jung und Alt unbedingt in die aromatherapeutische Hausapotheke – für mich von der Zitrusfamilie die wichtigste Vertreterin! In der Vitrine gibts was Passendes zum Thema!

Heute schon getanzt? Oder wenigstens gestern? Wann drehen wir uns mal um die Längsachse außer morgens im Bett, wenn der Wecker klingelt? Von der Horizontalen mag ich gar nicht reden, Purzelbäume schlagen, das war einmal. Drehen wir uns nicht, weil wir steif sind oder werden unsere Körper starr, weil wir aufhören uns zu drehen? Ein paar Umdrehungen sind gut für die Beweglichkeit und die Laune. Flexibilität ergibt sich bei drehbaren Körpern von selber und macht auch noch Spaß. Erst räkeln, dann wälzen, danach aufstehen und tanzen. Zu albern? Zu kindisch? Na dann versuchs mal mit Grapfruitbeduftung, das macht jünger im Gemüte und vertreibt graue Aprilwolken aus der Seele.

Vergesst alles, was ich letztens über stimmungsaufhellende Öle geschrieben habe, was Ihr je darüber gehört oder gelesen habt! Es gibt nur noch einene einzigen Duft in meinem Leben, November hin oder her, Düsternis und Wolkenbruch egal, Herbststurm, Bodenfrost und Überarbeitung geschenkt! Sogar Hustenreiz und Halsschmerz werden deutlich weniger! Ich habe durch einen Zufall eine Wiederentdeckung gemacht, die mich olfaktorisch auf allen Ebenen – Geist, Seele und jaaaaa auch Körper – dermaßen einhüllt, dass ich seit drei Tagen nichts anderes mehr brauche. In meinem unendlichen Fundus an Riechfläschchen befand sich ein jahrealtes Fläschchen mit Jaaaaasmin grandiflorum 1%ig in Jojobaöl. Eine kleine Mitbewohnerin hat es entdeckt und aufbekommen (nochmal der dringende Warnhinweis: ätherische Öle unbedingt außer Reichweite von kleinen Kindern aufbewahren!!!), tröpfchenweise versprengt und ich habe meiner Nase fast nicht getraut. Unbeschreiblich weich, blütig, duftig, pudrig und herzlich rein. Ja! Spätherbstfröstlen verflog aus den Gelenken und der Seele, Lebens- und Selbstbejahung, Herzenswärme krempelten mein Gemüt innerhalb von Sekunden um. Bitte sagt mir jetzt nicht wieder, dass das die tollen Sesquiterpene und ihre Abkömmlinge oder noch mehr wahrscheinlich die Ester, ja womöglich die erstaunlich reichlich vorhandenen Diterpenole, vielleicht aber auch das in winzigen Spuren enthaltene Indol verursacht haben. Tut mir Leid – kein Zutritt für die Wissenschaft: Mich hat der König der Düfte geküsst und ich will mich kopflos betören lassen. Ja?!

Wenn ich wieder bei Sinnen bin, gibt es wieder was Neues unter die Nase gerieben – bis dahin lade ich alle zu sinnenfrohen Jasminbegegnungen ein…

Auch die wilde Möhre (daucus carota) kennt man vom Sehen ohne sie zu erkennen. Für sich betrachtet ist sie eine der dekorativsten Vertreterinnen ihrer Familie, den Doldenblütlern. Gemüse, genügsam, unscheinbar, gesund – nicht gerade glamouröse Assoziationen stellen sich bei der Namensnennung dieser alten Heilpflanze ein. Möhre hört sich öben söhr klösterlich askötisch an, was dem Image ihres ätherischen Öles, das aus den Samen destilliert wird, mehr schadet als nutzt. Dabei ist es ein Schönheitsöl öhne Gleichen und hilft speziell grauen Mäuschen, ihren Teint aufzufrischen! Zu Ekzemen neigende, rissige aber auch fahle Haut reagiert mit rosiger Dankbarkeit auf ein morgens und abends sanft einmassiertes Pflegeöl mit demätherischen Karottensamenöl. Basisöl sollte in diesem fall am besten Mandelöl sein, je nach individuellem Pflegebedürfnis noch mit fettem Nachtkerzensamen- oder Wildrosenöl versetzt. Bei der Aufzählung der positiven Eigenschaften von Karottensamenöl darf die leberzellregenerierende Wirkung nicht vergessen werden, die speziell in der französischen Aromatherapie mit großem Erfolg bei Patienten mit Leber- und Galleproblemen sowie Gelbsucht zum Einsatz kommt. Dafür wird Karottensamenöl aber innerlich verabreicht und dazu möchte ich hier als seriöse Laienaromaberaterin aber auf keinen Fall raten, da muss schon ein medizinsch gebildeter Mensch die Verantwortugn übernehmen!

Was fehlt noch: Der Duft. Tja wonach wird Karottensamenöl wohl riechen? Na und!? Mit Neroli und YlangYlang wird nicht nur die Hautpflege optimal ergänzt sondern auch der möhrige Duft gehörig abgerundet und alles fühlt sich rund und weich und entspannt und wunderschön im Gesicht an! Und innerlich immer schön Karottensaft einnehmen, weil bekanntlich die vielen guten Haut- und Lebervitamine nicht im ätherischen Öl zu finden sind!

Achillea millefolium, tausendblättrige Heilerin von Achillesfersen und anderen wunden Punkten. Schafgarbe, Deine optische Allgegenwart verleitet zum Übersehen Deiner Schönheit. Der vertraute Anblick einer Fremden. Viele rechnen die Schafgarbe spontan zu den Doldenblütlern und lassen sich dabei von ihren unzähligen Körbchen trügen. Ihre Familie sind die Korbblütler. Sie ist also verschwistert mit Gänseblümchen, Kamillen, Calendula, den ganzen Wund-Wundermädchen. Lateinisch heißt diese Gruppe nicht mehr Compositae sondern Asteraceae, die Sternlein unter den Blumen. Das passt zu ihnen, sie sind viele und strahlend wie Sterne, erscheinen selten einzeln. Das ätherische Öl der Schafgarbe enthält wie das der blauen Kamille Chamazulen und ist daher tintenblau. Ein Wunder der Alchimie: Aus weiß- bis rosablühendem Kraut – es wird mit Blüten, Stängeln und Blättchen destilliert – wird ein dunkelblaues Öl, Biochemie vom Feinsten. Die Details spare ich mir hier. Die starke Entzündungshemmung und wundheilungsfördernde Wirkung geht auf diesen besonderen Inhaltsstoff zurück. Vorsicht bei der Anwendung ist geboten, da es einen relativ hohen Anteil an Monoterpenketonen aufweist (insgesamt über 20%, davon am meisten Kampfer). Also nichts für werdende Mamis und Kleinkinder und die üblichen Risikogruppen. Für alle anderen eine echte Alternative zur blauen Kamille. Es gibt immer wieder Nasen, die sich rümpfen vor dem für sie allzu mütterlichen Charakter der Matricaria chamomilla. Erfahrungsgemäß sind das Menschen, die in irgendeiner Weise mit oder gegen Bevormundung ankämpfen. Gerne gesellt sich ins Beschwerdebild dann auch noch eine Neigung zu Koliken oder Krämpfen. Prima Kombination: Grapefruit extra, Zypresse und Schafgarbe in einem vernünftigen Mischungsverhältnis in die Balsambasis gerührt ergibt ein unheimlich hilfreiches Allheilmittel für PMS-Geplagte: Angefangen bei geschwollenen Fußknöcheln vermag es allen Körper- und Seelenregionen Entkrampung, Adstringierung (Konzentration aufs Wesentliche und Strukturelle) und Linderung zu schenken. Paradox: Diese Mischung hilft sowohl bei zu zögerlich einsetzender Menstruation, den ersehnten Blutfluss in Gang zu bringen, als auch einen zu starken auf ein Maß zu reduzieren, dass handelsübliche Damenhygieneartikel nicht viertelstündlich gewechselt werden müssen. Wer’s nicht glaubt, wird’s trotzdem spüren. Die Anwendungsvielfalt von Schafgarbenöl ist immens und hier nur sehr subjektiv auf die mir wichtigste beschränkt. Angenehme Tage wünsche ich allen trotz längerer Sommerblogpause treuen LeserInnen und heiße alle Neuen hiermit herzlich und herbstlich willkommen!

Eigentlich herrlich: Der Hochsommer prunkt azurblau und dreißiggradheiß pünktlich zum bayerischen Ferienhöhepunkt. Packt die Badehosen samt kleinen Schwesterlein ein und dann nichts wie raus! Aber was passt denn nun schon wieder nicht? Bikinifigur? Sowieso nie! Wespenplage auf der Liegewiese? Hat sich der Trick mit den Kupfermünzen immer noch nicht überall herumgesprochen? Kein Wunder: So wirksam und allgemeinverfügbar ohne jegliches Marketingpotenzial, das wird nicht kommuniziert. Da ist doch nichts damit zu verdienen! Warum es funktioniert, weiß ich nicht, ich habe selber nicht dran geglaubt(Placebo-Effekt kann nicht sein ätsch) und so meinen Augen nicht getraut, als ich mit drei klebrigen Eisschleckermäulchen im Straßencafé bedrohliches Summen vernahm und innerhalb kürzester Zeit die Luft um uns schwarz-gelb gestreift zu sein schien. Einige Kupfermünzen auf den Tisch gelegt und – oh Wunder – fast alle Wespen machten über unserem Tisch kehrt. Nur eine – und das ist übrigens immer so – schwirrte weiterhin etwas ratlos herum ohne uns allerdings gefährlich zu werden. Probierts selber aus, es ist ein Segen! Also Wespen auch kein Grund zum Drinbleiben. Das Problem liegt etwas tiefer in der weiblichen Natur:

Die Stachelbeerbeine, von mancher Zeitgenössin auch liebevoll Brennesselstängel gennant. Keine Rose ohne Dornen, haha. Wem auch dieses Motto nicht genügend Selbstbewusstsein für beherzt behaartes Wadenzeigen einflößt, steht mit beiden Beinen vor einem haarigen Problem: Rasieren macht die Borsten nur noch borstiger, epilieren tut weh. Beides sorgt für picklige Hautprobleme an den Waden und nimmt die Lust am Baden. Selbsterfahrungsgemäße Hilfe aus der Aromapraxis – reine Behauptung auf einer absolut nicht repräsentativen privaten Langzeitstudie basierend: Vor dem Epilieren die Beine mit eisgekühlten Rosenwasserauflagen herunterkühlen und schmerzunempfindlich machen. Dann Augen zu und durch. Anschließend Rosenwasser aufsprühen – mein Favorit ist zur Zeit ein Schüttelspray mit drei Tropfen Vetiver auf 100ml Rosenwasser ohne Alkohol, ohne Emulgator. Auf die noch benetzte Haut Kokosöl (kaltgepresstes von den Maienfelsern, absolut unschlagbar!! Nur das kaltgepresste duftet echt nach Kokos, die meisten handlesüblichen sind nachträglich parfümiert!) leicht massieren, das hat einen angenehm kühlenden Effekt. In der Zeit zwischen den Epilationstagen sollte die Haut gut gepflegt werden. Kein Alkohol auf die Haut, also auch Bodylotions mit Alkohol eignen sich nicht zur Pfelge dieser Hautpartien! Wichtig ist die Entzündungsneigung und den Verhornungsprozess zu berücksichtigen. Ein sommerlicher Beinwohlbalsam setzt sich so zusammen:
Sheabutter (harmonisiert die Verhornung, sachte schmelzen siehe auch unter dem Stichwort „Balsam“),
Kokosöl (kühlt, duftet, pflegt, s.o.),
Jojobaöl (guter Freund unseres Hauttalgs),
einigen Tropfen Sanddornfruchtfleischöl (Strahlenschutz, Entzündungshemmung),
einigen Tropfen Calophyllumöl (Lymph- und Venentonikum, gut gegen eitrige Pickelchen). An ätherischen Ölen ein bisschen Lavendel extra und ganz wichtig ein paar Tröpfchen Niaouli, weil das als die aromatherapeutische „Zugsalbe“ den sich verirrenden Junghärchen, die gerne eine Kurve wachsen und dabei ins Bein pieksen und so Entzündungen verursachen können, sehr effektiv den richtigen Weg ans Licht weist. Die ungefähren Mengenverhältnisse in dieser Rezeptur (wie eigentlich bei allen meinen Balsamen): Fette Öle zu gleichen Teilen, dazu insgesamt 10%ig die Wirkstofföle (in diesem Falle Sanddorn und Calo), die ätherischen Öle höchstens zu 3% Anteil in die fertige Mischung. Duftmäßig kann man an dem Balsam noch herumbasteln. Abraten würde ich dabei aber von allem was irgendwie zitronig duftet, auch wenn die Versuchung noch so groß ist, das könnte den reizlindernden Effekt eventuell ad absurdum führen. So und jetzt aber raus mit Euch, Ihr Schönen! Räkelt Euch an den Pools, Baggerseen und Freibädern des Freistaats oder wo Ihr sonst Eure Duftspuren hinterlasst und mampft den Wespen das Eis weg, die Wassermelonen und Zwetschgen!

Um die Mittagszeit sollten morgen die Blüten vom Johanniskraut geerntet, in Olivenöl eingelegt und an einem sonnigen Platz bis Maria Himmelfahrt (Preisfrage an alle TraditionsneueinsteigerInnen, wann ist das?) stehen gelassen werden. Soweit die Tradition. Mein Johanniskraut steht aber noch nicht in voller Blüte. Zur Mittsommerfeuermode, Hochkonjunktur der archaischen Rituale und dem Gesellschaftskritiker Johannes dem Täufer morgen mehr und zwar hier: http://aromula.wordpress.com/
Nach ca. sechs bis acht Wochen also erhält man ein Mazerat, dessen Heilkraft selbst bei Skeptikern sich entfalten wird. Johanniskraut ist auf den Placebo-Effekt nicht angewiesen. Und trotzdem zitiere ich hier keine Wirksamkeitsstudien, die es durchaus gibt, mir sind sie nur nicht wichtig. Wobei der Placebo-Effekt, der von einer glaubwürdigen Studie ausgehen kann, durchaus nicht unterschätzt werden sollte. An irgendwas muss der Mensch ja glauben – von wegen homo sapiens! Auf Vollständigkeit in meinen Angaben verzichte ich aus diversen Gründen, darüber habe ich mich an anderer Stelle schon ausführlich ausgelassen. Ja ich stelle hier eine Behauptung nach der anderen auf, meistens ohne Belege, total unseriös! Kritiker sind gerne eingeladen, mich zu widerlegen. In einen fairen Diskurs steige ich gerne ein. Ansonsten gibt es hier höchstens erprobte Selbsthilfemaßnahmen für medizinische Laien und solche, die es bleiben wollen. Zu Zeiten, als den Menschen noch keine medizinischen Autoritäten oder biochemische Analysen zur Verfügung standen, waren sie mit ihrem Selbsterhaltungstrieb auf andere Hilfsmittel angewiesen, die ihnen Orientierung beim Überlebenskampf geben konnten. Religiosität und Naturverbundenheit gingen noch Hand in Hand. Was lag also näher, als die Zeichen der Zeit, der Jahreszeit nämlich, gesundheitsfördernd zu deuten! Johanniskraut blüht zur hellsten Zeit, nimmt das ganze Junisonnenlicht in sich auf – man muss ja nur hinschauen und es in die dunkle Jahreszeit, mitnehmen. Nach der Sommersonnenwende werden die Tage langsam aber sicher wieder kürzer. Kann es nur Zufall sein, dass lichtmangelbedingte Beschwerden mit Johanniskrautpräparaten behandelt werden können? Dass Einreibungen mit Rotöl Schmerzen und Kälte aus den Gliedern vertreiben? Und dass die Lichtempfindlichkeit mit Johanniskrautmazerat erheblich erhöht wird, man also nach einer Einreibung damit nicht in die Sonne sollte! Nichts hineingeheimnissen aber auch nichts herausrationalisieren, Junilicht in Öl speichern, für den Winter vorsorgen: Den Jahreskreis leben und alles zu seiner Zeit machen. Deshalb auch jetzt Johannisbeeren essen und freie Radikale fangen, den Organismus mit wichtigen Spurenelementen versorgen, die er jetzt am besten aufnehmen kann. Oder einfach: Weil’s jetzt am besten schmeckt! Super Ökobilanz noch obendrein, kürzeste Transportwege: Hand zu Mund. Die Rhythmen der Natur sind gut für uns, da muss man gar nicht esoterisch werden, einfach normal weiteratmen. Das rhythmische Leben kann für diejenigen, die sich darauf einlassen möchten einen durchaus erwünschten Zusatznutzen bei der Behandlung nervlicher Probleme und Schmerzen haben, allen anderen hilft das starke Johanniskraut wenigstens symptomatisch auf der körperlichen Ebene – ob sie’s glauben oder nicht. Mehr zum Rotöl: http://aromula.blogspot.com/2009/02/rotes-wunder.html