Bitte!? Geht es nicht ne Nummer kleiner? Nein Unsterblichkeit muss sein – so heißt das Wunderwasser nämlich in Wirklichkeit und das zurecht! Sein verharmlosender bürgerlicher Name Strohblumenwasser ist nur Tarnung, Tausendsassagedöns muss ja nicht sein. Hier können wir aber offen sprechen, sind wir doch unter uns. Haha! Hämatome und Schürfwunden werden uns nicht umbringen! In einer Aluflasche mit Sprühkopf ist die flüssige Rettung für aufgeschlagene Kinderknie und alles, was bei diesen Temperaturen der nackten Haut so passieren kann. Beherzt auf die betroffenen Stellen sprühen, schön den ganzen Sand rausspülen damit! Oder ein Tuch tränken, Kühlkissen obendrauf, zack auf die Beule, auch am Auge machbar und sich nach kurzer Zeit wundern und am nächsten Tag erst recht: Wunden, Beulen und blaue Flecken schrumpfen, man kann fast zusehen… beim Verbandwechsel das eine oder andere entzündungshemmende und epithelisierende ätherische  Öl plus fettes Calophyllumöl noch zur Pflege und alles wird gut. Die Pflanze, die dem Wunderwasser die Power gibt, kommt aus einer renommierten Medizinerfamilie und hat noch viele berühmte Verwandte: Es sind die Stars (so nennt sie der Botaniker) unter den Sommerblumen: Kamille, Schafgarbe, Ringelblume, Arnika um nur wenige berühmte Geschwister zu nennen. Es sind die Asteraceae, Sternlein bzw. Compositae, (Bienen)Körbchen. Die von mir heute Besungene ist eine vielbegabte Südeuropäerin – Immortelle, helichrysum italicum, Sonnengold, Strohblume oder von mir aus Currykraut (Marketingname in der modernen Kräutergärtnerei): Egal wie sie Dich nennen, ich bin froh, dass es Dich gibt, meine Teure! Danke, dass wir schon so lange und erfolgreich zusammen arbeiten können!

Aromatherapie für kleine Menschen an heißen Tagen kann mehrere Fliegen (und andere Insekten) mit einer Klappe schlagen. Die Allzweckwaffe Lavendelöl hat noch drei starke Gefährten, die zusammen ein unschlagbares Quartett in der Reisapotheke nicht nur für junge Familien ergeben. Einer für alles ist der Lavendel ja bekanntlich schon – man kann sein Loblied nicht oft genug singen! Stehen ihm noch Niaouli, Rosengeranie und Zitroneneukalyptus zur Seite, sind wir gegen Insektenangriffe, saisonale Infekte, Müdigkeit, hitzebedingter Erschöpfung aber auch Schlaflosigkeit und noch viele andere Wehwehchen gerüstet. Am besten kombinieren wir dieses ätherische Kleeblatt in einer vernünftigen (jajaja) Verdünnung in einer Basis aus nativem Kokosöl: das kühlt schön, ist ein super Deo und Blutsauger können es nicht leiden. Die Mischung entsteht immer tagesaktuell, die vier Musketiere stehen im Badezimmer bereit, ein Pott Kokosöl daneben und ein Esslöffel liegt parat: Damit löffele ich das Öl (und es ist zur Zeit flüssig, da wir über 25 Grad haben, an kühleren Tagen etwas fester, schmilzt jedoch gleich auf der Haut) und träufel insgesamt höchstens drei Tropfen ätherische Öle rein: Fertig zum Einreiben! Was nur drei Tropfen??? Ja, wir sprechen hier schließlich von heißen Babys – und genau genommen sollten die auch über 6 Monate alt sein. Für alle jüngeren gibt es Rosenwasser als Bodysplash und die Öle zart als Raumluftreinigung eingesetzt!

Und wonach suche ich die ätherischen Öle jeweils aus? Ganz knapp formuliert:Lavendel: aromatherapeutische Allzweckwaffe, desinfiziert, beruhigt, verjagt Insekten, bei Brandverletzungen und Insektenstichen pur anwendbar…Rosengeranie: Bei Hautproblemen aller Art, hormonell bedingten Stimmungsschwankungen, gegen Stress, Angst, Erschöpfung, vertreibt außerdem Insekten…auf der Hautimmer mit fettem Pflanzenölverdünnen!!Zitroneneukalyptus: stark antiviral speziell bei Kinderkrankheiten (Raumluftbeduftung, Inhalation, in Körperölmischungen), vertreibt die meisten Insekten sogar Zecken, desodoriert, konzentrationsfördernd und beruhigend (z.B. bei langen Autofahrten) … auf der Haut immer mit fettem Pflanzenöl verdünnen!!Niaouli: stark antiinfektiös, Immunsystem stärkend, die aromatherapeutische „Zugsalbe“, mildert den Juckreiz von Insektenstichen, sehr erfolgreich gegen Candidainfektionen, bei Sinusitis inhalieren – stärkt die Nasenschleinhäute bei häufigem Schwimmbadbesuch
Wer es genauer braucht oder schon wieder vergessen hat, was ich mit Strohblumenwasser anstelle (das hat nichts mit Strohrum zu tun!!!), kann gerne einen persönlichen Beratungstermin mit mir ausmachen…

„Was riecht denn hier so nach Unfall?“Die Duftassoziation sitzt bei meinen Kindern. Cistrose kommt bei uns eigentlich nur als aromatherapeutische Naht zum Einsatz. Da ist sie allerdings unersetzlich. Bei allen Wunden, die wir entsetzt anstarren und uns fragen, ob da nicht doch besser genäht werden sollte. Erstmal säubern, am besten mit Rosenwasser. Dann: Beherzt pures Cistrosenöl reinträufeln, evtl mit einem Klammerpflaster fixieren. Natürlich geht das nur mit reinem, qualitativ hochwertigem Cistrosenöl und das gehört in geschulte Hände, blablabla. Vergesst den Quatsch, Laienhände müssen viel häufiger Wunderstversorgung machen: Cistrosenöl gehört in jede Notfallapotheke und das Wissen um diese enorme Wirkung mit dazu. Die Qualität muss stimmen! Sichere Ölquellen weiß die qualifizierte Aromaberatung zu nennen. Und schon ein bisschen mitdenken bitte: Nicht jedes ätherische Öl ist so mächtig in der gewünschten Wirkung bei gleichzeitiger Harmlosigkeit in puncto unerwünschte Nebenwirkungen wie das von der Cistrose. Dafür gibt es inzwischen tatsächlich immer mehr gut geschulte Fachleute.

Vor einiger Zeit habe ich hier (kann schon drei Jahre oder länger sein) einen Post unter dem Titel Badewetter veröffentlicht. Da gebe ich unter anderem mein Rezept für einen Balsam gegen die Plagen der Körperhaarentfernung preis. Was ich seit langem jedoch verschweige: Ich bin im Sommer selbst zu faul, Balsame zu rühren. Zum Glück gibt’s die Maienfelser Naturkosmetik: Die machen noch Sachen, die man bei anderen Herstellern in Biomärkten und Drogerieregalen hinter pastellfarbenen Etiketten vergebens sucht. Die Rasierlotion Vetiver ist ein alchimistischer Wohlklang. Eine pflegende Sprühlotion, die mit den Rasierwässern unserer Väter höchstens entfernt verwandt ist. Da kommt eine samtig grünliche, kühlende, dickflüssige Wonne aus dem Sprühkopf! Diese kann viel mehr als so manche hochgepriesene Mischung gegen kleinere und größere Hautproblemchen. Kein Wunder bei der Zusammensetzung: Aloe, Brahmi, Cupuacu, Calophyllum Vetiver, Weihrauch, Kamille, Narde und Patchouli u.a. verbinden sich heilsam zu einem Allroundtalent (oh Ihr wisst, wie sehr ich mit diesem Wort geize!), das nicht nur gerötete und gereizte Enthaarungshaut sondern auch Hitzepickelchen, überhitzte Sommerseelen und – ach ja es ist nicht bewiesen aber erfahrbar -Sommergrippe lindert womöglich verhindert.Wie lange solcher außergewöhnlicher Segen noch aus dem Dörflein Maienfels im gelobten Schwabenländle über die Naturkosmetikliebhaber ausgegossen wird, weiß ich nicht. Die Rechnungen der Firma tragen schon seit einiger Zeit statt ihres bis dato wunderschönen Jugendstillogos die inzwischen branchenüblichen Blumennahaufnahmen im Kopf – ein schlechtes Ohmen. Da wird doch nicht auch eine Unternehmensoptimierung ihr Unwesen treiben?? Ihr lieben Maienfelser, bleibt in eurem Dorf hoch droben weiterhin so inspiriert und setzt Euch über die Zeichen der Zeit hinweg. Bitte!

Schon als Kind habe ich die Herstellung von Johanniskrautmazerat oder Rotöl als ein wahres Wunder erlebt, das sämtlichen mir damals bekannten Naturgesetzen widersprach. Gelbe Blümchen in grünes Öl (nämlich Olivenöl) eingelegt und wochenlang der Sonne ausgesetzt ergeben ein rotes, wohlriechendes und heilkräftiges Mazerat. Alles, was ich als Kind auf ähnliche Weise in alchimistischer Manier versuchte zu veredeln, verwandelte sich in kurzer Zeit in eine braune gammelige Matsche. (Das Foto zeigt Rotöl im Becherglas auf Alabasterlampe)

Das Einsatzgebiet für Rotöl ist ein weites. Hier möchte ich ein Loblied auf seine entzündungshemmenden und schmerzstillenden Eigenschaften singen, da ich diese in den letzten Tagen sowohl bei einer äußerst schmerzhaften Entzündung des Mastoids (quasi die Fortsetzung einer Mittelohrentzündung im Schläfenbein) meines achtmonatigen Babys als auch meines Ischiasnervs erleben durften. In beiden Fällen hat das vorsichtige Auftragen puren Johanniskrautöls auf die betroffenen Stellen für augenblickliche spürbare Linderung gesorgt. Die sofortige Wirkung ähnlich eines hochdosierten intramuskulär gespritzten Schmerzmittels hat mich selbst dermaßen erstaunt, dass ich sofort einen Johannis-Votivaltar (Alabsterlampe, s.o.) errichtet habe. Die Mastoiditis ist dank unseres Kinderarztes, der den Griff zu den richtigen Globuli rechtzeitig veranlasst hat, innerhalb eines Tages jetzt soweit abgeklungen, dass kein Anlass zur Sorge mehr besteht. Wir bleiben unter Beobachtung undRotöl sollen wir noch weiter anwenden – am besten stündlich. Beim Johanniskrautöl variiert die Zusammensetzung besonders stark und somit auch die Wirkung. Momentan sind wir in der glücklichen Lage ein sehr potentes unser eigen zu nennen.Kleiner pharmaphilosophischer Exkurs: Man kann sich nicht immer darauf verlassen, man muss es ausprobieren. Das ist einer der Gründe, warum Naturheilmittel von der Schulmedizin so misstrauisch bis feindselig betrachtet werden: Es kann eigentlich keine verlässlichen Studien geben, da die Zusammensetzungen so verändlerlich sind. Die für die Wissenschaft notwendige Laborsituation ist mit naturbelassenen Produkten nicht herstellbar. Und wissenschaftlich bewiesen ist nur das, was unter immer gleichen Bedingunghen zu immer gleichen Ergebnissen führt. Wir Menschen sind ja schließlich alle gleich, gell. Ääähh?? Oder variieren wir etwa in Abhängigkeit von Anbauregion und Lagerung??? (Ende des Exkurses)

Man kann das Johanniskrautöl in seiner Wirkung noch enorm steigern, wenn man die entsprechenden ätherischen Öle zusetzt. Schon ein Tropfen Lavendelöl mit einmassiert schaltet durch synergistisches Zusammenspiel sozusagen den Turbo ein. Zur Zeit erübrigen sich zwar die Warnungen bezüglich der gesteigerten Lichtempfindlichkeit sind aber wichtig zu wissen: Sonne und Johanniskrautölanwendungen vertragen sich überhaupt nicht, jedes Jahr verbrenne ich mir beim Abfüllen meines Mazerats den Handrücken und laufe als Mahnmal der Phototoxizität durch den Spätsommer.

Allen, die oft mit Ohrentzündungen jeder Art kämpfen, sei Elianes ‚Pflichtfläschchen für Eltern‘ dringend ans Herz gelegt. Das Rezept findet man hier:http://aroma-therapie.blogspot.com/2008/11/pflichtflschchen-fr-eltern.htmlIm Juni schreibe ich nochmal über Johanniskraut (hypericum perforatum). Da gibt es noch viel zu erzählen!

Wie gut Immortelle alias Strohblume (helichrysum italicum) als ätherisches Öl gegen Hämatome wirkt, ist eines meiner ständig wiederholten Aromatherapie-Mantras. Es ist auch wesentlicher Bestandteil meiner bewährten Tatütataa-Mischung. In der Augenpartie ist es aber nicht ratsam, mit ätherichen Ölen herumzupfuschen. Als gestern bei einem wilden Tanz um den Esstisch mein jüngerer Sohn buchstäblich nochmal mit dem blauen Auge davon kam, habe ich ihm Strohblumenwasser auf einen (fusselfreien) Wattepad gegeben und damit das lädierte Äuglein und Jochbein behandelt: Das Ergebnis ist genauso überzeugend, wie ich es vom ätherischen Immortellenöl gewohnt bin. Auf eine Fotodokumentation der Verletzung vor und nach der Behandlung müssen wir aber verzichten – dazu fehlt mir dann in solchen Situationen doch der Nerv. Der eindeutige Vorteil des Hydrolats gegenüber dem ätherischen Öl: Es riecht nicht so extrem. Wer pures Immortellenöl mal bei einer schmerzhaften Verletzung aufgetragen hat, wird die Duftassoziation nicht mehr los. Das Hydrolat wird künftig bei uns häufiger zum Einsatz kommen. Übrigens kann man nicht immer so ohne weiteres von der Wirkung des ätherischen Öls auf die des entsprechenden Hydrolats schließen!