… sieht für jeden anders aus. Das Land der Dichter und Denker hat in vielerlei Hinsicht paradiesische Zustände zu bieten – vor allem für Autofahrer. Unbegrenzt schnell kommen wir von einem schönen Ort zum anderen. Also zumindest, wenn nicht allzu viele andere auch gerade von einem Ort zum anderen kommen wollen. Ja gut, manchmal gurkt uns auch ein untermotorisiertes Hindernis vor der Stoßstange rum, und hemmt dadurch unser Recht auf freie Fahrt. Wehe dem, der vom Baum der Erkenntnis nascht und mögliche Konsequenzen wie die eigene Sterblichkeit zu ahnen beginnt! Dann fängt er womöglich an über Tempolimits nachzudenken. Wie froh können wir sein, wenn der Gralshüter menschlicher Vernunft in Gestalt des Erzengels Andreas dann ein machtvolles Wort spricht. Hütet Euch davor die Vernunft zu benutzen – ein bisschen gesunder Menschenverstand tut es auch und ruft den Zorn der Hirnlosen und Automobilhersteller nicht wach. Denn wie die Vertreibung aus dem Paradiese endet, wissen ja hoffentlich alle: Die Schlange muss fortan im Staube kriechen -ganz ohne PS.
Zurück zur Aromatherapie: Meine Januarparadiesmischung setzt sich folgendermaßen zusammen:
Lemongrass – auch als das Autofahreröl bekannt wegen seiner konzentrationsfördernden Wirkung
Zypresse – Bietet Orientierung zwischen oben und unten, diesseits und Jenseits, Herz und Verstand für alle, die nicht wissen, wo es lang geht.
Vetiver – gibt Halt und sorgt für Erdung, falls einem das Blech wegzufliegen droht.
Sollte einem in der Mischung etwas stinken, könnte das ein wichtiger Hinweis auf dies und das sein.

Wem meine zwanghaften Wortspielereien immer schon leicht auf die Nerven gingen, der sollte lieber gleich wegklicken und ein gutes Buch lesen: z.B.„Wie mache ich aus einem Elefanten wieder eine Mücke?“ von Theo Ilzermans und Roderik Bender (zum Verlinken bin ich zu faul, muss auf die Tantiemen aus Amazonien wegen menschlichem Versagen verzichten). Alle anderen begrüße ich nochmal wärmstens  zu einem der raren Blogposts in diesem wärmsten Winter des Jahrhunderts. Vielleicht wird Klimajammmern bald olympische Disziplin – das würde wenigstens die Ressourcen unserer Schöpfung schonen. Aber wir haben uns heute aus einem anderen Grund ums virtuelle Lagerfeuer versammelt:Liebe MitschamanInnen und Heilungswilligen! Eigentlich wollte ich mich längst aus der online immer doller wuchernden Kommerzialisierung (gerne getarnt als Professionalisierung) der Aromatherapie ausklinken. Das kann ich nach meinen jüngsten Selbstversuchen doch nicht, es wäre unterlassene Hilfeleistung. Wer je eine Muskelansatzreizung am Wadenbeinkopf hatte, weiß, was Schmerzen sind und dass quasi nichts dagegen hilft. Das dachte ich auch und griff in größter Not zu einem meiner, naja sagen wir, olfaktorisch schwierigsten ätherischen Freunde. Den äh  „Duft“ halte ich wirklich nur aus, wenn es mir richtig dreckig geht: Wintergrün gaultheria fragrans, Bazooka Joe alter Kumpel (!!!benannt nach einer Knarre!!! Den Schmerz einfach wegschießen, hey) Kaugummigestank, Methylsalicylatbombe gemischt mit Johanniskrautmazerat und Myrte Anden, (selten und nur von einer Firma erhältlich) in einem frei zu bestimmenden Mischungsverhältnis und zack drauf auf den Schmerzherd. Nach wenigen Minuten befreit aufatmen, weil’s wirkt sofort oder gar nicht. Bis zum Abklingen der Beschwerden häufig wiederholen. Es sei denn, man beobachtet Hautreizungen oder Übelkeit wegen Duftunverträglichkeit, schon klar oder?! Gut lüften! Und nie wieder über grüne Winter, schlechtes Wetter, laues Wetter, trübes Wetter, Wetter, Wetter, Donnerwetter, und andere Nebensächlichkeiten schimpfen, wenn der Schmerz nachlässt. Das Leben kann so schön sein ohne Schmerzen. Lieber mal über winterliche Zwangshandlungen wie z.B. Skifahren nachdenken. Wer schreibt eigentlich vor, dass die ganzen Alpenanrainer sich von November bis März in quietschbunten Plastikverkleidungen auf sauteuren Kunststoffbrettern künstlich verschneite Abhänge runterstürzen oder sich auf den letzten drei natürlich gefallenen Schneekristallen mit Plastikeimern an den Füßen gegenseitig auf diesen herumtreten müssen, damit sie mit dem Winter 13/14 zufrieden sein können? Ja mei, mia san halt Naturburschn und wer’s nicht glaubt, den daschiaßn mia mit der Schneekanone! Wann kommt jetzt das nervige Wortspiel? Hmm, Fehlalarm für diesmal. Und was soll der Krokus? Blicke auf sich ziehen! Pastelle Blütenfotografien sind ein optisches MUST in der Aromabranche, eh wurscht ob’s mit dem Inhalt zu tun hat.

Dem Hochsommer mit farbenprächtigen Klunkern die Ehre geben, mit reifenden Früchten um die Wette prunken. Die Werkstatt für die Sinne lädt ein zum Schwelgen in Farben, Formen, Düften und Klängen. Während der Sommerferien gelten die üblichen Öffnungszeiten zwar nicht, die Chance auf einen inspirierenden Mini Kurzurlaub bei Aromula besteht dennoch! Anrufen oder auf gut Glück vorbeikommen, sogar die Klingel funktioniert wieder!

Frage: Was hat dieses Bild
a) mit der Jahreszeit und
b) mit der immer noch aktuellen Dikussion um die Dosierung ätherischer Öle zu tun?
Antwort: Beide sind schön und recht, aber es kommt beim Schnee und den ätherischen Ölen gleichermaßen auf die richtige Dosis zum richtigen Zeitpunkt an, wenn der Wohlfühlfaktor (Himmel, ich liebe diese Wellnessvokabeln wirklich nicht!) garantiert sein soll. So einen Haufen Schnee kurz vor Weihnachten wäre wohl für die meisten ein Grund zu kindlicher Freude. Mitte März freuen sich nur ein paar wenige, die nicht auf die Straße müssen und eine tolle Retrokamera-App auf dem Handy haben. Alle anderen frieren motzend vor sich hin, fangen die letzten Viren auf und entwickeln eine zünftige Spätwinterdepression. Was einigen Freude bereitet, kann für viele andere ein gesundheitsgefährdendes Monstrum sein – und noch andere mehr möglicherweise juckt es gar nicht. Das mit dem Schnee können wir nicht ändern. Bei den ätherischen Ölen haben wir die Finger am Schraubverschluss und können individuell damit umgehen. Es gilt: Wissen heißt verantworten, nicht wissen heißt fragen und zwar echte Wisser und keine Scharlatane (siehe im Kapitel Aromatherapie unter der Überschift „Nicht überall wo Aroma drauf steht ist Therapie drin“!), aber vor allem habt keine Angst: Ätherische Öle richten nach wie vor sehr viel weniger Schaden an als Nutzen – sie verzeihen den einen oder anderen Dosierungsfehler, erteilen vielleicht einen Denkzettel. Hier endet mein Gleichnis von Schneeverweh- und Dosierungsverwirrungen. Und jetzt Mundwinkel hoch und Richtung Ohren, Verduftungsgerät mit Lorbeer (2TR.) und Grapefruit extra (3TR.) befüllen und wohlfühlen! Alles halb so wild, Veilchen träumen schon!

Was suchen wir denn auf den ganzen Weihnachtsfeiern, -märkten, -konzerten? Ich blicke etwas ratlos in rastlose Gesichter, höre genervte Mütter mit wilden kleinen Konsummonstern zanken, lasse akustische Nötigung über mich ergehen, spüre den eigenen Zeitdruck. Dabei stimmt doch alles, sogar weiß sind die Giebel, Türmchen und Marktstände. Schön kalt, Glühwein und Punsch schön süß. Advent, Advent: wir rauschen auf Weihnachten zu. Fehlt nur noch innere Einkehr. Fehlt gerade noch oder hätte uns ja gerade noch gefehlt. Vielleicht können wir die stade Zeit zwischen den Jahren nachholen und kommen dann wieder zur Besinnung. Wer nicht so lange warten mag, kann sich vorher schon was Gutes für Atemwege und Nerven tun. Heute im Vernebler:
je zwei Tropfen
Zirbelkiefer – Ihr wisst schon, tief weit, rein, überlegen und so.
Fenchel süß – beruhigt nicht nur nervöse Bäuchlein sondern auch Seelen, hilft dem Schleim beim Abfließen und hat sowieso demnächst hier ein Extraloblied verdient
Copaiva Balsam – meine heimliche harzige Leidenschaft, nervenbruhigend, schleimhautschmeichelnd und so friedenstiftend! Auch mal einen eigenen Post wert eigentlich. Ich brauch nur mehr Beifall, sonst mach ich nicht mehr mit – ich sehs an den Klicks, Ihr seid alle noch da!
Grapefruit extra – ach dazu habe ich schon viel erzählt und könnte immer wieder von neuem ins Schwärmen geraten. In dieser Mischung gibt sie nicht nur den Frischekick sondern rundet die Sache so fruchig herb ab, dass ich schon die ganze Zeit das Gloria in excelsis auf den Lippen habe, so riecht nämlich diese Mischung insgesamt!

Ein Abend rund um saisonale ätherische Köstlichkeiten in der
Neuen Apotheke Stegaurach, zu dem  mich Apothekerin Bettina Thiel als Referentin eingeladen hat. Ich freue mich schon darauf, mal wieder in meiner Lieblingsapotheke sein zu dürfen!

Schneeflöckchen mit Orangenblütenwasser – ein schnelles und kindermitmachtaugliches Plätzchenrezept, das gibt es unter anderem morgen zu probieren und gedruckt zum Nachmachen!

Morgen, Dienstag 27.11. um 19.30 Uhr erzähle ich alle meine ätherischen Weihnachtsgeheimnisse, bringe Versucherle mit und stehe für Fragen rund ums Thema Düfte, Küche und winterliches Wohlriechen zur Verfügung! Die Teilnehmerzahl ist begrenzt, um Anmeldung wird gebeten unter 0951/2971795

„Wollen wir wohl Wacholderbeere Werteste?“ Leider finde ich keine Quelle zu diesem Zitat, sollte es wirklich von mir sein? Naja, wundern würden wir uns wohl. Wer weiß es besser?
Zeit für www in der Aromatherapie, das wollte ich damit nur sagen. Wanille, Wacholder weiters Wetiwer wärmen meinen winterergebenen wilden Geist und warten auf viele willige Nachahmer. Wacholder schützt und stärkt, Wetiwer – wer weiß das nicht, glättet Wogen! Wanille, ach Du milde Süße verwandle wilde Speißen und wahnsinnige Gedanken! Was wollen wir Wunder wirken und wie wirklich ist die Wirklichkeit? Wetiwer hab ich noch nie in der Küche verwendet, werde es auch nicht tun. Wohl aber verduften mit Weißtanne, wundervolle Vertikale: Von den Wurzeln zu den Wolken weißt diese Wohltat!
Noch Fragen? Ach ja: Das da oben sind weder Wacholder noch Wanille sondern Maroni im Gras und die pieksen zum Wild Werden, passen aber auch gut zu demselben (Hirsch, Reh, Dam, was Ihr wollt), speziell, wenn sie mit Wacholderbeeren und Wanille zubereitet sind.

Zeit sich um die Kraftreserven zu kümmern. Säfte aus der Oberfläche zurückziehen und ab in die Speicher damit: So macht es die Natur und zeigt Farbe dabei. Was liegt näher, als saisonal inspiriert mit offenen Augen und Herzen Vorräte für kältere und grauere Zeiten anzulegen? Aromatherapeutisch sind jetzt die Wurzel-und Holzöle dran. Vor den Anfeindungen morgendlicher Nebelkühle schützt uns innerlich das Ingwerwasser zum Frühstück und körperlich die Ingwerdusche mit einem Tropfen purem ätherischem Ingweröl in der Hand in der dampfenden Duschkabine auf dem Körper verteilt- Kurt Schnaubelts bewährte Anwendungsform ist mit diesem Öl nicht nur ein Muntermacher sondern eine Stärkung des Immunsystems, das viele Stunden anhält. Vor seelischer Winderosion schützt mich bekanntlich Vetiverbeduftung, oft und mit Überschwang habe ich dieses Öl gelobt. Und äußerlich wenden wir kunstvoll geknüpfte, herbstlaubprächtige Schmuckstücke an, die Geschichten vom Sommer, dem Wandel und der Vergänglichkeit erzählen. Die gibt es zur Zeit in der Werkstatt für die Sinne zu bewundern und zu erwerben

So viel vergnügen macht der Herbstwind nicht jedem …

Es zieht! Die ersten wirklich kalten und windigen Tage liegen hinter uns. Zugluftempfindlichkeit macht sich breit und ist immer ein Zeichen für ein angreifbares Immunsystem. Wer sich ständig dabei ertappt mit hochgezogenen Schultern fröstelnd nach der Quelle des kalten Luftstroms umzublicken, sollte das als ernstzunehmendes Alarmsignal seines Organismus werten. Warm halten, warm essen! Für die ayurvedisch Bewanderten ein klarer Fall von Vata-Erhöhung. Am besten abends und morgens nichts Kaltes zu sich nehmen. Das Frühstück kann doch auch mal ein warmes Apfelmus mit Gewürznelke, Sternanis (super Infektabwehr, weil Viren und Bakterien es dann schwer haben!) und Zimt (warm warm und nochmals warm) sein. Nicht gleich die Nase hochziehen, sondern ausprobieren! Es liegen noch so viele Äpfel unter Bäumen, die sammeln wir nachmittags schön beim Gassigehen auf und bringen dabei den Organismus in Schwung, statt stundenlang vor Facebook zu hocken und mit anderen um die Wette zu bibbern. Wer keinen Apfelbaum in der Nähe weiß, hat noch keine Ausrede: Die wundervolle Idee von www.mundraub.org ermöglicht allen das Auffinden und legale Nutzen von Obstbäumen, die der Allgemeinheit zur Verfügung stehen. Und dann wird geschnibbelt, das geht ratzfatz, der ein oder andere Apfelschnitz verschwindet roh im Mäulchen von rotbackigen Lenkdrachenpiloten and keeps the doctor away. Dann köcheln die Apfelstückchen mit etwas Wasser und den Gewürzen ein bisschen vor sich hin, bis es richtig musig ist und gut riecht. Alles Blödsinn und pseudoidyllischer Mamikitsch? Keiner kann mir erzählen, dass eine Supermarkttour mit Kind und Kegel weniger stressig und deshalb leichter zu bewältigen oder gar für alle Beteiligten mit genauso viel Erfolgserlebnis verbunden ist! Es kommt auf die Prioritäten an. Carpe diem.

Teil des Erntedankaltars in der Maria Kilian Kirche Mühlhausen

Goldener Oktober – die Floskel muss ich loswerden – segnet uns mit Farbenpracht und Fruchtfülle. Zeit für Familien- und Jahrgangstreffen, Besinnung auf die eigene Herkunft, während die Natur die Säfte in den Wurzeln konzentriert. Begegnungen in buntem Übermaß und mit der eigenen Vergänglichkeit versorgen die Seele mit der richtigen Mischung aus bitter und süß. Damit wir auch für die bereits angebrochene Infektsaison vorbereitet sind, greifen wir in der Aromatherapie zu stabilisierenden Wurzelölen und runden deren Herbheit mit der fruchtigen Süße von Zitrusfruchtaromen und der Lieblichkeit von kostbaren Blütenölen ab. Meine Favoriten dieser Tage sind Angelikawurzelöl, Vetiver, Grapefruit und die destillierte Damaszenerrose. Am besten in einen Balsam eingearbeitet und auf den Solarplexus gestreichelt oder aufs Kreuzbein. Ganz schön wertvoll, passend zum goldenen Oktober eben. Das Immunsystem  der ganzen Familie wird es danken – Gesundheit ist schließlich nicht in Gold oder sonstwelchen materiellen Werten aufzurechnen.