Fliegen – ein Schaukelkind braucht keine Drogen

Prangt heute auf dem Titelbatt der Süddeutschen Zeitung: Immer mehr „Zappelphilipp“-Diagnosen. Deutschland stehe an der Weltspitze, was die Anzahl der ADHS-Diagnosen betrifft. Interessanterweise häufen sich die Fälle, wo besonders viele Kinder- und Jugendpsychologen praktizieren. Würzburg hat eine überdurchschnittlich hohe Dichte an Therapeuten aus diesem Fach und ist zahlenmäßig Bundeshauptstadt für ADHS und Ritalinkonsum. Die Zusammenhänge sind natürlich viel komplexer, als Zahlen ausdrücken können. Die Ursachen für Aufmerksamkeitsdefizite scheinen mir allerdings doch auf recht banale Weise bekämpfbar: Bewegungsmangel und zu viel weißer Kristallzucker gehören auf der körperlichen Ebene zu den wichtigsten Schädlingen.  Würde an diesen beiden Schwachpunkten gemeinsam (Eltern, Schule, Freizeitgestaltung, Glotze) präventiv angegriffen, brächen die Umsätze von Ritalin gnadenlos ein. Das wäre aber ein beträchtlicher volkswirtschaftlicher Schaden. Reine Spekulation meinerseits? Übrigens: Kinder, die musizieren haben signifikant seltener ADHS. Kein Wunder: ihnen wird nämlich zugehört, also Aufmerksamkeit geschenkt. Kinder sind schließlich auch nur Menschen, sie können nur geben, was sie selber bekommen haben. So einfach

Die Damaszenerrose ist Heilpflanze des Jahres 2013! Bin ich froh, dass ich da nie gefragt werde, welche Pflanze für das neue Jahr diese besondere Aufmerksamkeit bekommen soll! Wäre es nicht sinnvoller, die Pflanze erst nach Ablauf des Jahres zu küren? Der Sportler des Jahres steht doch auch erst zum Jahresrückblick fest! Jedenfalls stimme ich selten zu Jahresbeginn bereits so mit der Wahl des NHV (Verein zur Förderung der naturgemäßen Heilweise nach Theophrastus) überein. Gerade mal eine Woche alt ist 2013 und es verging noch kein Tag ohne Rosenöl oder -wasser. Anlässlich einer sehr schwächenden Magen-Darm-Erkrankung  hat sich das ätherische Destillat aus der Damaszenerrose im Selbstversuch als das beste Stärkungsmittel erwiesen. Einem Instinkt folgend wurde der Bruchteil eines Tropfens auf Würfelzucker eingenommen, ein fast nicht auszuhaltender intensiver Geschmack mit anschließendem rundum Wohlgefühl durchströmte den vom Infekt arg gebeutelten Organismus. Als tags drauf die Kräfte wieder nachließen wurde die Anwendung wiederholt und noch einen weiteren Tag lang. Inzwischen reicht schnuppern am Fläschchen und eine minimale äußere Anwendung. Gebettet auf Rosen sogar im Gehen und Stehen! Ein kleiner Dorn im Auge ist mir diese Heilpflanzenkürerei trotzdem – schürt sie doch die Nachfrage und im Falle des sehr teuren Rosenöls muss bei steigender Nachfrage mit einer zunehmenden Zahl an Fälschungen auf dem Markt und insgesamt noch höheren Preisen gerechnet werden. Meine Skepsis gegen Moden und Tausendsassagedöns werde ich bei aller Begeisterungsfähigkeit auch 2013 nicht ablegen.
Wenn ich jetzt eine richtige Bloggerin wäre, könnte ich ja eine Verlosung ausloben, Hauptpreis für diejenigen LeserInnen, die meine persönliche Heilpflanze des Jahres 2012 erraten. Hab aber keine Hauptpreise, kann nur Inspiration schenken: Was war Eure persönliche Heilpflanze 2012? Verratet Ihr auch warum? Ich würde mich echt über ein paar Kommentare diesbezüglich freuen und mich zu weiteren Posts inspirieren lassen

So viel vergnügen macht der Herbstwind nicht jedem …

Es zieht! Die ersten wirklich kalten und windigen Tage liegen hinter uns. Zugluftempfindlichkeit macht sich breit und ist immer ein Zeichen für ein angreifbares Immunsystem. Wer sich ständig dabei ertappt mit hochgezogenen Schultern fröstelnd nach der Quelle des kalten Luftstroms umzublicken, sollte das als ernstzunehmendes Alarmsignal seines Organismus werten. Warm halten, warm essen! Für die ayurvedisch Bewanderten ein klarer Fall von Vata-Erhöhung. Am besten abends und morgens nichts Kaltes zu sich nehmen. Das Frühstück kann doch auch mal ein warmes Apfelmus mit Gewürznelke, Sternanis (super Infektabwehr, weil Viren und Bakterien es dann schwer haben!) und Zimt (warm warm und nochmals warm) sein. Nicht gleich die Nase hochziehen, sondern ausprobieren! Es liegen noch so viele Äpfel unter Bäumen, die sammeln wir nachmittags schön beim Gassigehen auf und bringen dabei den Organismus in Schwung, statt stundenlang vor Facebook zu hocken und mit anderen um die Wette zu bibbern. Wer keinen Apfelbaum in der Nähe weiß, hat noch keine Ausrede: Die wundervolle Idee von www.mundraub.org ermöglicht allen das Auffinden und legale Nutzen von Obstbäumen, die der Allgemeinheit zur Verfügung stehen. Und dann wird geschnibbelt, das geht ratzfatz, der ein oder andere Apfelschnitz verschwindet roh im Mäulchen von rotbackigen Lenkdrachenpiloten and keeps the doctor away. Dann köcheln die Apfelstückchen mit etwas Wasser und den Gewürzen ein bisschen vor sich hin, bis es richtig musig ist und gut riecht. Alles Blödsinn und pseudoidyllischer Mamikitsch? Keiner kann mir erzählen, dass eine Supermarkttour mit Kind und Kegel weniger stressig und deshalb leichter zu bewältigen oder gar für alle Beteiligten mit genauso viel Erfolgserlebnis verbunden ist! Es kommt auf die Prioritäten an. Carpe diem.

So zwischen Leib und Geist
Zögert der Schöpfung gebrechlichstes Kind,
Zitternde Seele Mensch, des Leidens fähig
Wie kein anderes Wesen,
Und fähig des Höchsten:
Gläubiger, hoffender Liebe.
– Hermann Hesse „Besinnung“

Ohne rosa Brille, aber um eine Erfahrung reicher muss ich sagen: Genießt das Leben, es ist das Beste, was es auf der Welt gibt!

Was strahlt da so? Ein kaiserliches Mandala!

Aromula macht blau! Kräfte konzentrieren, körperliche sowie geistige Ressourcen pflegen und saumäßig faulenzen, jawoll, da könnt Ihr Euch drauf verlassen, das werd ich tun. Bis einschließlich 3.9. baumele ich mit der Seele und kreise ausschließlich um die eigene Mitte. Kann ich nur empfehlen! Musik, Duft und Hülle gibt es für die Werkstattkundschaft danach wieder in noch besserer da ausgeruhter Qualität und zu den bekannten Öffnungszeiten, die inzwischen nicht gelten! Bis dahin carpe diem et noctem Ihr Lieben!

Wer kennt ihn nicht, den Abspann der Zeichentrickserie „Biene Maja“ untermalt von dem gleichnamigen Ohrwurm mit Karel Gotts Stimme? Für mich seit früher Kindheit der Inbegriff des absoluten Tagtraums: Ich wollte mich immer gerne wie diese Biene, die ich meine und der nach eigenen Angaben superfaule Willy auf Seerosenblättern treiben lassen. Leider gabs die nicht in meiner Größe. Aber diese hier im botanischen Garten zu Erlangen würden mich in voller Größe fassen – ob sie mich auch tragen würden, wage ich zu bezweifeln. Aber man kann wenigstens am Beckenrand davon träumen, sanft auf den Wellen geschaukelt zu werden, mannshohe Lotusblumen nicken majestätisch den Takt dazu. Alles fließt in dieser schönen Sommerzeit! Nicht zu heiß, nicht zu nass lässt sich der Rhythmus des Ferienlebens leicht ertragen. Vorfreude auf die morgige Sommermusikwerkstatt – Beginn überigens schon um 15.00Uhr – und gute Lektüre machen zusätzlich prima Laune. Achja natürlich der Apfelstrudel von den gefallenen Kornäpfeln mit ziemlich viel Zimtzucker und Vanille und Vanilleeis gehören selbstverständlich auch dazu. Und das ist die Lektüre: Hört sich an wie der Traum vom Fliegen und ist doch wissenschaftliche Realität in Deutschland! Kunst, Therapie und Wissenschaft gehen Hand in Hand, praxiserprobt und seelenvoll!So viele kluge Köpfe und offene Herzen in einem Buch! Unbedingt lesen!

Advent 2009 – Mischung zur Raumluftbeduftung

2ml Pfeffer schwarz
1ml Benzoe
3ml Grapefruit extra
10 Tr. Gewürznelkenknospen
20 Tr. Douglasie
6 Tr. Love in a Mist (eine Sensation auch pur, Firma farfalla)
… das ist der Vorrat für den ganzen Advent, nicht die Portion für eine Anwendung!!!!

… der Papiertasche, die ich zur Illustration des letzten Posts hergenommen hatte. Ein Ausschnitt aus dem Gemälde „Der Heilige Antonius“ vom Zürcher Veilchenmeister Mitte des 16. Jahrhunderts gemalt. Sorry für die Bildqualität. Zu bewundern ist dieses und andere Werke aus dieser Zeit in der Johanniterhalle in Schwäbisch Hall. Sehr empfehlenswert! Die Zeiten haben sich nur scheinbar geändert: Die Ängste, der Hass, die Faulheit und der Neid der Menschen haben im Wandel der Zeiten nur jeweils neue Projektionsflächen gefunden.
Aber nun zu einer anderen Schweinerei, die ich den Teilnehmerinnen meines gestrigen Vortrags in Stegaurach versprochen habe: Himmlische Düfte und irdische Genüsse – hier das Rezept für die sauguten schokoladigen Stimmungsaufheller (über deren Reste sich meine hocherfreuten Kinder schon hergemacht haben…):
Zutaten
200g Zartbitterschokolade
4 El Kakao
150g Zucker
150g Butter
100ml Sahne
3 Eier
1TL Backpulver
200g Mehl
1Tl Backpulver
1 Prise Salz
5 Tropfen Orange süß
3 Tropfen Kardamom
4 Tropfen Vanille
100g Schoki und die Butter schmelzen. Alle anderen Zutaten außer die restl. Schoki mit der geschmolzenen Butterschokolade verrühren, schön homogen und fettglänzend wird das… Zum Schluss noch die grob gehackte restliche Schokolade unterheben. Auf ein Backblech streichen bei ca 180 Grad 20-30 Minuten backen, in Quadrate schneiden und essen oder noch verzieren.
Bei den ätherischen Ölen bitte nur einwandfreie Qualität verwenden! Wenn die Schoki, der Kakao und der Zucker fair gehandelt sind, wenigstens für die Weihnachtsbäckerei, wird das zwar teurer, dann überfressen wir uns aber vielleicht nicht auf die Kosten der Erzeuger. Und schmecken tun faire Bioschokostimmungsaufheller sowieso viel besser, weil der braune Mascobadozucker einen ganz herrlich malzigen Eigengeschmack hat!
P.S.: Vielen Dank für die motivierenden Kommentare zu den letzten Posts! So ein bisschen Schulterklopfen tut doch gut in dieser einsamen Zeit der Berührungszurückhaltung wegen Ansteckungsgefahr und anderer Zwischenmenschlichkeitsversagen.

Ein lästiges Thema! So große Unsicherheit in Bezug auf die Einschätzung der tatsächlichen Gefahr. Eine Glaubenskrise: Welchen Autoritäten soll und kann man da jetzt guten Gewissens folgen? Immer diese Widersprüche! Ach, wenn da doch einer wäre, der uns sagte, wo es WIRKLICH lang geht! Vertrauen wir gemeinsam auf die superkritische Behandlung der Grippe in den Medien: Bis letzte Woche kamen viele Impfkritiker zu Wort, Impfzurückhaltung war angesagt. Aber nun (laut äußerst objektiver Berichterstattung aller Genres und Niveaus) sieht und hört man immer mehr Experten, die sich für die Impfung aussprechen und wir fassen uns ein Herz, es herrscht Andrang auf die Arztpraxen. Dem Herdentrieb sei Dank! Polemisch – ja vielleicht. Impfkritisch? Doch auch. Aber Vorsicht: Hier gibt es jetzt keine endgültige Impfempfehlung. Eigenverantwortliche Selbsterfahrung ist der einzige Ratschlag, den ich machen kann. Mal sehen, wie lange das noch erlaubt ist. Jedenfalls verhalte ich mich so, wie sonst auch in der Grippezeit, weil ich eigentlich noch nie besonders scharf auf Ansteckung mit Influenzaviren war. Aber ich hatte auch noch nie und habe auch heute nicht das Gefühl, völlig hilflos den bösen Geistern ausgesetzt zu sein. Ganz nach dem Motto der Erreger ist nichts, das Terrain ist alles ( ungefähres Zitat von Louis Pasteur, dem H-Milch-Erfinder) versuche ich Jahr für Jahr den Erregern ein möglichst schlechter Gastgeber zu sein und das gelingt mir mit vielen Mitteln mal mehr mal weniger – aber ich tu auch nicht immer alles Vernünftige, sondern gehe spät zu Bett, ernähre mich saisonbedingt viel von Schokolade und anderen Immunschwächern. So habe ich das gute Gefühl, wenn ich wollte, könnte ich noch viiiiel effizienter vorbeugen. Übrigens fahre ich auch Auto, obwohl das zum Tod führen könnte, aber das ist ein anderer Argumentationsstrang… Abegesehen von den Ölchen nehme ich neuerdings auch noch Cistrosenextrakt in Tablettenform ein. Bisher bin ich durch zahllose Menschenmengen, Kindergartenveranstaltungen, Elternabende etc gekommen. Reine individuelle Erfahurng – Schwein gehabt, vielleicht. Meine Lieblingsvirenverscheucher aus der Aromapraxis: Ravintsara (former known as Ravensara), Ysop decumbens, Melisse, Weißtanne, Cistrose – ja Ihr lest richtig, Cistrose die Treue Nothelferin gehört bei mir nicht in die Parfümeurspalette sondern darf statt „zerknitterte Seelchen“ zu glätten lieber Viren zerrütten – der unglaublich weichmilde Thymian thujanol fehlt ebenso wenig wie der vor langer Zeit als Zitronenkakao gelobte Eukalyptus staigeriana. Diese Öle kommen in der kalten Jahreszeit in Balsamen und Raumbeduftungen in unterschieldicher Mischung vor. Die Liste der antiviralen Öle ist damit noch längst nicht abgeschlossen. Und diejenige der Maßnahmen zur Sträkung des Immunsystems noch viel weniger. Es sind gegen die Grippe viele Kräutlein gewachsen, glaube ich – und der Glaube kann Berge versetzen! Gegen die zunehmende Entmündigung bei der Gesunderhaltung von Körper, Geist und Seele hilft nur noch beten und früh zu Bett gehen, damit wir ausgeschlafen sind, wenn wir uns eines Tages gegen menschenrechtswidrige Maßnahmen wehren müssen.

(Mehr über das Gemälde und Schweine gibt es aus Zeitgründen erst zu einem späteren Zeitpunkt)

Vergesst alles, was ich letztens über stimmungsaufhellende Öle geschrieben habe, was Ihr je darüber gehört oder gelesen habt! Es gibt nur noch einene einzigen Duft in meinem Leben, November hin oder her, Düsternis und Wolkenbruch egal, Herbststurm, Bodenfrost und Überarbeitung geschenkt! Sogar Hustenreiz und Halsschmerz werden deutlich weniger! Ich habe durch einen Zufall eine Wiederentdeckung gemacht, die mich olfaktorisch auf allen Ebenen – Geist, Seele und jaaaaa auch Körper – dermaßen einhüllt, dass ich seit drei Tagen nichts anderes mehr brauche. In meinem unendlichen Fundus an Riechfläschchen befand sich ein jahrealtes Fläschchen mit Jaaaaasmin grandiflorum 1%ig in Jojobaöl. Eine kleine Mitbewohnerin hat es entdeckt und aufbekommen (nochmal der dringende Warnhinweis: ätherische Öle unbedingt außer Reichweite von kleinen Kindern aufbewahren!!!), tröpfchenweise versprengt und ich habe meiner Nase fast nicht getraut. Unbeschreiblich weich, blütig, duftig, pudrig und herzlich rein. Ja! Spätherbstfröstlen verflog aus den Gelenken und der Seele, Lebens- und Selbstbejahung, Herzenswärme krempelten mein Gemüt innerhalb von Sekunden um. Bitte sagt mir jetzt nicht wieder, dass das die tollen Sesquiterpene und ihre Abkömmlinge oder noch mehr wahrscheinlich die Ester, ja womöglich die erstaunlich reichlich vorhandenen Diterpenole, vielleicht aber auch das in winzigen Spuren enthaltene Indol verursacht haben. Tut mir Leid – kein Zutritt für die Wissenschaft: Mich hat der König der Düfte geküsst und ich will mich kopflos betören lassen. Ja?!

Wenn ich wieder bei Sinnen bin, gibt es wieder was Neues unter die Nase gerieben – bis dahin lade ich alle zu sinnenfrohen Jasminbegegnungen ein…