„Wollen wir wohl Wacholderbeere Werteste?“ Leider finde ich keine Quelle zu diesem Zitat, sollte es wirklich von mir sein? Naja, wundern würden wir uns wohl. Wer weiß es besser?
Zeit für www in der Aromatherapie, das wollte ich damit nur sagen. Wanille, Wacholder weiters Wetiwer wärmen meinen winterergebenen wilden Geist und warten auf viele willige Nachahmer. Wacholder schützt und stärkt, Wetiwer – wer weiß das nicht, glättet Wogen! Wanille, ach Du milde Süße verwandle wilde Speißen und wahnsinnige Gedanken! Was wollen wir Wunder wirken und wie wirklich ist die Wirklichkeit? Wetiwer hab ich noch nie in der Küche verwendet, werde es auch nicht tun. Wohl aber verduften mit Weißtanne, wundervolle Vertikale: Von den Wurzeln zu den Wolken weißt diese Wohltat!
Noch Fragen? Ach ja: Das da oben sind weder Wacholder noch Wanille sondern Maroni im Gras und die pieksen zum Wild Werden, passen aber auch gut zu demselben (Hirsch, Reh, Dam, was Ihr wollt), speziell, wenn sie mit Wacholderbeeren und Wanille zubereitet sind.

Was strahlt da so? Ein kaiserliches Mandala!

Aromula macht blau! Kräfte konzentrieren, körperliche sowie geistige Ressourcen pflegen und saumäßig faulenzen, jawoll, da könnt Ihr Euch drauf verlassen, das werd ich tun. Bis einschließlich 3.9. baumele ich mit der Seele und kreise ausschließlich um die eigene Mitte. Kann ich nur empfehlen! Musik, Duft und Hülle gibt es für die Werkstattkundschaft danach wieder in noch besserer da ausgeruhter Qualität und zu den bekannten Öffnungszeiten, die inzwischen nicht gelten! Bis dahin carpe diem et noctem Ihr Lieben!

Jajaja, ich weiß, dieser Rhododendron duftet nicht. Aber wie schon an anderer Stelle beschrieben: Das Auge riecht mit. Warum wir trotzdem immer wieder unsere Nasen in solche Dinge stecken und was das mit uns macht, erkunden wir beim Schnuppertag!

Bei den Terminen findet sich die Beschreibung und die Einladung zu einem Schnuppersamstag in der Werkstatt für die Sinne! Anmeldungen bitte per Mail oder fernmündlich!

Wer mindestens fünf Unterschiede zum letzten Foto findet, bekommt eine kleine Überraschung! Die Bildqualität ist absichtlich so schlecht. Wer’s scharf sehen will, muss schon vorbeikommen und sich seinen Preis abholen!

Heute schon getanzt? Oder wenigstens gestern? Wann drehen wir uns mal um die Längsachse außer morgens im Bett, wenn der Wecker klingelt? Von der Horizontalen mag ich gar nicht reden, Purzelbäume schlagen, das war einmal. Drehen wir uns nicht, weil wir steif sind oder werden unsere Körper starr, weil wir aufhören uns zu drehen? Ein paar Umdrehungen sind gut für die Beweglichkeit und die Laune. Flexibilität ergibt sich bei drehbaren Körpern von selber und macht auch noch Spaß. Erst räkeln, dann wälzen, danach aufstehen und tanzen. Zu albern? Zu kindisch? Na dann versuchs mal mit Grapfruitbeduftung, das macht jünger im Gemüte und vertreibt graue Aprilwolken aus der Seele.

Die Worte Hektik und Stress belegen zur Zeit die ersten beiden Plätze der Wortschatztopten in meiner Praxis. Alle Jahre wieder dieser Etikettenschwindel in der angeblich so besinnlichen Adventszeit! Die Nerven liegen bei vielen blank, das Immunsystem geht in die Knie. Eine Verpflichtung jagt die andere, Unzufriedenheit und Erschöpfung machen sich breit. UÄÄ – ist denn niemand mehr gut gelaunt hier? Wie wäre es mal mit abheben? Ein genussvoller Trip zwischendurch? Neinein, nichts was nicht mit dem Betäubungsmittelgesetz zu vereinbaren wäre: Nur ein Priserl griebene Tonkabohne in den Orangen-Kardamom-Kakao. Sofortige Aufhellung der Mimik und Entspannung der Muskulatur im Nacken, Gesicht und Rücken garantiert. Aber bitte nicht zu sehr entspannen: Tonkabohnen enthalten viel Cumarin und das kann in hohen Dosen lebertoxisch sein. Und deshalb Oh Schreck: Tonkabohnen sind als Lebensmittelzusatz gar nicht zugelassen. Da müssen wir mal bei Eliane nachlesen, die hat dazu schon irgendwann mal gepostet – bin zu faul zum Recherchieren, vielleicht findet jemand den Link und stellt ihn freundlicherweise in die Kommentare? Ich lasse mir inzwischen meinen Gewürzschoki mit weiteren geheimen Zutaten schmecken. Da kommt nämlich auch noch was vom bösen Zimt rein und ein winzig kleiner Schuss Rosenwasser und wenn ich völlig über die Stränge schlage, raspele ich noch etwas Ingwer dazu. Aber das artet ja schon wieder in Arbeit aus – ich wollte mich doch entspannen. Und was sonst noch hilft: „Es wird scho glei dumpa“, am schönsten in F-Dur auf der Gitarre und dazu summen, Buchenholz im Kamin und bastelnde Kinder am Esstisch! In diesem Sinne: Besinnts Euch Ihr Leut, kein Grund zur Hektik: Weihnachten kann gar nicht vor der Tür stehen, wenn Ihr es nicht innen werden lasst!
Foto: Ein vor fünf Jahren Vierjähriger hat seinen Blick auf Weihnachstdeko festgehalten und freut sich heute über das Erinnerungsfoto, weil der Hase schon längst durch die ewige Spielzeugkiste transzendiert ist – oder wie man da sagt.

Es ist wieder soweit: Geruchsbelästigung zur Erzeugung saisonaler Kaufräusche macht feinen Nasen das Leben schwer. Akustischem Vorweihnachtsterror kann man immerhin noch einigermaßen entkommen, indem man (wie auch immer) die Ohren verschließt. Die Luft bis nach den Feiertagen anzuhalten, ist zur Riechnervenschonung allerdings nicht möglich. Rücksicht und Fingerspitzengefühl sind gefragt. Dazu nur drei einfach zu erfüllende Bitten: Lasst ab und zu Frischluft rein! Nehmt wenigstens Düfte aus der Natur! Nach einer halben Stunde spätestens eine Beduftungspause einlegen. Alternativen zum allgegenwärtigen Zimtsüßkleister in den Duftlampen der Nation gibt es hier demnächst. Vielleicht verraten ja auch einige treue LeserInnen ihre liebsten Adventsraumluftverbesserungsrezepte? Und hier noch ein bisschen Ringelnatz zum selbstkritischen Naserümpfen (bei zweitausendeins gibt es gerade eine günstige Ringelnatz-Ausgabe):

Ein Geruch und ein Gestank
Hatten einen Zank.
‚Ich lasse mich nicht,‘ rief der Gestank,
‚Von deiner Suesslichkeit überschminken!“
Mein Herr, sind Sie denn riechnervenkrank?
Merken Sie gar nicht, wie Sie stinken?“
Was kümmert’s dich, du bisamischer Schuft?
Bleib mir vom Leibe!“
Nein, solch ein Stunk gehört an die Luft!
Sie werden sehen, wie ich Sie vertreibe.
“Du Lüftchen, ich werde dich gleich verschlucken!
Dich scheint der Moschus am Nabel zu jucken.“
Genug, mein Herr, ich merke, Sie sind
Kein Gent. Ich spreche hier gegen den Wind.
‚Es schwebten gerade zwei
Ältere Damennasen vorbei.
Sie wussten ihren Unmut zu zügeln,
Rümpften und zitterten mit den Flügeln.

Haarsträubende Doku in der ARD gestern „Heilung unerwünscht“. Grob zusammengefasst: Pharmafirmen weigern sich ein hochwirksames und bereits zugelassenes Medikament gegen Neurodermitis herzustellen. Warum? Der zu erwartende wirtschaftliche Gewinn durch die Heilung vieler chronisch Kranker mit diesem Mittel würde in einem ungünstigen Verhältnis zum Verlust stehen, wenn diese Menschen auf herkömmliche medikation verzichten könnten. Die wahnwitzig simplen und daher nebenwirkungsarmen Inhaltsstoffe der Creme gegen juckende, entzündliche, schuppige Hautekzeme sind: Avocadoöl, Vitamin b12 und ein nicht näher benanner Emulgator.
Eigener Erfahrung zufolge bringt pure Sheabutter (bio, nicht raffiniert am besten) auch erstaunlich viel Linderung. Das ist wohl auf ihre leicht entzündungshemmende aber vor allem auf ihre den Verhornungsprozess regulierende Eigenschaft zurückzuführen. Kühlend, schmerzstillend und leicht antiseptisch können Auflagen mit qualitativ hochwertigem Rosenwasser sein. Der Leidensdruck der Betroffenen ist zu groß. Das Verhalten der Industrie ist unterlassene Hilfeleistung. Mein Hinweis ist nicht als Heilungsversprechen aufzufassen und ich verknüpfe ihn trotzdem mit den besten Wünschen. Uns allen wünsche ich eine gute Besserung!

Kurzes Innehalten im Wonnemonat um der allgegenwärtigen Maiphorie ein bisschen gegenzusteuern – nicht um die Stimmung zu dämpfen sondern um tiefer einzutauchen…

Wie haben wir das Gelb der Maiwiesen herbeigesehnt und mähen es bereits wieder ab – wo nicht, da trägt es der Wind schon als weiße Schirmchen davon. Für lyrische Gemüter empfiehlt sich die Lektüre August von Platens Tristan. In der Freiburger online-Anthologie http://www.lyrik-und-lied.de/ finden sich dieser und viele andere schöne Texte. Ein Gedicht über Schönheit, Ästhetik und die Endlichkeit des Lebens. Demnach zeichnet sich Schönheit durch ihre Lebendigkeit und mithin ihrer Vergänglichkeit aus. Für die Nase empfiehlt sich ein Spaziergang mit geblähten Nüstern durch alle Tageszeiten. Mit Dufttagebuch unterm Arm, so lässt sich die Frühlingsluft wenigstens mit Tinte destillieren! Wann riecht der Flieder? Wann der Ginster besonders stark? Nach der Immortelle konnte ich letztes Jahr die Uhr stellen – leider hat sie, die Unsterbliche, diesen Winter nicht überlebt. Werde eine neue kaufen, aber nur, wenn der Gärtner sie nicht Currykraut nennt!

Sind wir auf dem Weg zur Gesundheitsdiktatur? In der Presse wird der neue Roman „Corpus delicti“ von Juli Zeh als neue George Orwell Prophezeiung gehandelt. In Bayern 2 Zündfunk http://www.br-online.de/podcast/mp3-download/bayern2/mp3-download-podcast-zuendfunk-generator.shtml kam die Autorin zu Wort. Interessante Denkanstöße: Ersetzt der Körperkult in der säkularisierten Welt die Religion? Verwandelt sich unser ursprünglich auf Solidarität basierendes Gesundheitssystem in sein Gegenteil? Wird Gesundheit zur Pflicht, um Kosten zu vermeiden? Wie weit wird die Überwachung unserer individuellen Anstrengungen zur Gesundherhaltung in den nächsten Jahrzehnten voranschreiten? Sind die Bonuspunkte, welche einzelne Krankenkassen ihren Versicherten für dieTeilnahme an Fitnesskursen anrechnen, schon der erste Schritt zur totalen Kontrolle? Für meine tägliche Gartenarbeit bekomme ich jedenfalls keine Bonuspunkte von der Kasse. Dabei ist Gartenarbeit nachweislich der Gesundheit sehr zuträglich. Bonus hin oder her: Mir gehts gut im Garten und ich hoffe, dass ich auch in zehn Jahren noch genug Zeit dafür haben werde und wir nicht alle irgendwelche Pflichtsunden in Fitnessclubs absitzen müssen!

Und nun Themawechsel! Fortsetzung der einheimischen Beikräuterbotanik: Das ist der kriechende Günsel, ajuga reptans, wird gerne mit der Gundelrebe verwechselt, hat auch schöne blaue Lippenblüten aber keine gerüschten Blätter. Ätherisches Öl dürfte er kaum enthalten, jedenfalls riecht er nur grasig, wenn man ihn ein wenig reibt. Mir fällt spontan keine Heilaussage ein, außer dass der lustige Name das Herz und das wunderbare Blau das Auge erfreuen. Bin gespannt, ob es jemanden unter meinen werten LeserInnen gibt, der oder die Günselkaffee oder Ajugapudding kochen… Ich lerne gerne dazu!