Bei aller gebotener Nadelgehölzverdampfung zur Infektvorbeugung und zitrusfrischer möglichst 1,8cineoliger Vernunftbeduftung in Zeiten erhöhten Krankheitserregeraufkommens wird der Duftgenuss zur Kopfsache. Hey, nix gegen Cajeput, Ravensara, Weißtanne und Zitrone – was wär ich ohne sie! Aber es fehlt die Mitte:  Braucht doch die Seele gerade zur Stärkung des Immunsystems Düfte mit Herz und Körper. (Lassen wir das mit den Sesquiterpenen, da wisst Ihr ja alle bescheid, dass ohne die gar nichts läuft in Sachen Abwehr) Her mit den erdigen, schweren und den blumig zärtlichen, damit das Ganze Hand und Fuß bekommt! Keine Sorge, auch wenn der Blutdruck in der Rekonvaleszenz noch ein bisschen flau ist, wird Euch ein Tröpfchen Ylang Ylang nicht gleich niederstrecken. Neroli, alte ewig kindliche Spielkameradin, mal mir einen Schnörkel in die Erkältungsmischung und der Salbei verliert seine klinische Strenge. Der alte Medizinmann und Überlebensstratege hakt sich gerne beim Ingwer unter. Beide geben zusammen mit den genannten Blüten ihr Bestes, wärmen Körper und Seele und ganz nebenbei entrümplen sie die gegen Ende des Winters arg strapazierten Schleimhäute. Und für den Kuschelfaktor sorgt mal wieder die Narde. Selber schuld, wer immer noch kein Sesamöl im Haus hat, das ist für diese Kombination die einzig wahre Basis. Ja gut, bisschen Jojoba noch rein. Jetzt bitte, fragt mich nicht nach dem Rezept. Da muss schon eine gewisse kreative Eigenverantwortung her, sonst kann ich Euch auch nicht helfen. Der Weg zur individuellen Rezeptur ist ein Etappenziel! Nur soviel: Orange bringt dieser Mischung gerade soviel Schwung, dass der Kreislauf gut mitkommt.

Die Damaszenerrose ist Heilpflanze des Jahres 2013! Bin ich froh, dass ich da nie gefragt werde, welche Pflanze für das neue Jahr diese besondere Aufmerksamkeit bekommen soll! Wäre es nicht sinnvoller, die Pflanze erst nach Ablauf des Jahres zu küren? Der Sportler des Jahres steht doch auch erst zum Jahresrückblick fest! Jedenfalls stimme ich selten zu Jahresbeginn bereits so mit der Wahl des NHV (Verein zur Förderung der naturgemäßen Heilweise nach Theophrastus) überein. Gerade mal eine Woche alt ist 2013 und es verging noch kein Tag ohne Rosenöl oder -wasser. Anlässlich einer sehr schwächenden Magen-Darm-Erkrankung  hat sich das ätherische Destillat aus der Damaszenerrose im Selbstversuch als das beste Stärkungsmittel erwiesen. Einem Instinkt folgend wurde der Bruchteil eines Tropfens auf Würfelzucker eingenommen, ein fast nicht auszuhaltender intensiver Geschmack mit anschließendem rundum Wohlgefühl durchströmte den vom Infekt arg gebeutelten Organismus. Als tags drauf die Kräfte wieder nachließen wurde die Anwendung wiederholt und noch einen weiteren Tag lang. Inzwischen reicht schnuppern am Fläschchen und eine minimale äußere Anwendung. Gebettet auf Rosen sogar im Gehen und Stehen! Ein kleiner Dorn im Auge ist mir diese Heilpflanzenkürerei trotzdem – schürt sie doch die Nachfrage und im Falle des sehr teuren Rosenöls muss bei steigender Nachfrage mit einer zunehmenden Zahl an Fälschungen auf dem Markt und insgesamt noch höheren Preisen gerechnet werden. Meine Skepsis gegen Moden und Tausendsassagedöns werde ich bei aller Begeisterungsfähigkeit auch 2013 nicht ablegen.
Wenn ich jetzt eine richtige Bloggerin wäre, könnte ich ja eine Verlosung ausloben, Hauptpreis für diejenigen LeserInnen, die meine persönliche Heilpflanze des Jahres 2012 erraten. Hab aber keine Hauptpreise, kann nur Inspiration schenken: Was war Eure persönliche Heilpflanze 2012? Verratet Ihr auch warum? Ich würde mich echt über ein paar Kommentare diesbezüglich freuen und mich zu weiteren Posts inspirieren lassen

Davon kann man  nach über sechs Jahrhunderten getrost ausgehen. So lange sitzen diese Geistervertreiber schon am Fuße der Kathedrale im burgundischen Sens. Eigentlich sollten sie mit ihren Kollegen an vielen anderen gotischen Kirchen böse Geister am Eindringen ins Kircheninnere hindern. Vergebliche Müh, das lehrt uns die Kirchengeschichte. Irgendwie scheint der mittlere Kamerad das auch resignierend zur Kenntnis zu nehmen…
Soweit der kunsthistorische beinahe schon religionskritische Ausblick, wenden wir uns Themen zu, von denen ich etwas verstehe. Und dazu gehört beispielsweise Niaouliöl – meine Lieblingsvokalanhäufung in der Aromatherapie. Nicht nur wegen der klanglichen Eigentümlichkeit greife ich gerne zu dem Fläschchen. Melaleuca quinquenervia viridiflora, kurz MQV, in der Heimat der drei steinernen Gesellen nennt man es Goménol,Teebaumverwandtschaft, findet in der Aromapraxis Verwendung als Schutz für Haut und Schleimhaut vor allen möglichen bösen Geistern schädlichen Umwelteinflüssen. Bakterien, die über die Schleimhäute eindringen wollen, Strahlen, welche die Epidermis bedrohen, Pilze im Urogenitalbereich: Niaouli stoppt sie mit großer Macht. Selbst hartnäckige und chronische Atemwegsinfekte vergehen bei regelmäßiger Inhalation mit Niaouli. Dabei muss es nicht mal die Zähne blecken. Zu Haut und Schleimhaut ist es bei der beeindruckenden Wirkung erstaunlich mild. Übrigens ganz ohne Geisterzauber aber dafür mit machtvollen Alkoholen. Prosit Neujahr! Ich rede nicht von Flaschengärung sondern von Monoterpenolen und Sesquiterpenolen, weil’s so vertrauensbildend ist. Allen Pollenallergikern erweist dieses Geschenk der Natur gute Dienste, vor allem, wenn sie jetzt schon anfangen, sich regelmäßig mit Niaouli zu pflegen (inhalieren, in Massagemischungen, Aromadusche). Die Liste der Wohltaten ist noch lang. Mit tiefer Überzeugung kann ich aber den Einsatzbereich Küche für dieses Allroundtalent ausschließen. Interessierten empfehle ich einen Blick in die Fachliteratur. Ausnahmslos allen rate ich zum Kauf eines Fläschchens Niaouli, damit das neue Jahr gut werden kann. Prosit heißt übrigens: Es nütze!

So viel vergnügen macht der Herbstwind nicht jedem …

Es zieht! Die ersten wirklich kalten und windigen Tage liegen hinter uns. Zugluftempfindlichkeit macht sich breit und ist immer ein Zeichen für ein angreifbares Immunsystem. Wer sich ständig dabei ertappt mit hochgezogenen Schultern fröstelnd nach der Quelle des kalten Luftstroms umzublicken, sollte das als ernstzunehmendes Alarmsignal seines Organismus werten. Warm halten, warm essen! Für die ayurvedisch Bewanderten ein klarer Fall von Vata-Erhöhung. Am besten abends und morgens nichts Kaltes zu sich nehmen. Das Frühstück kann doch auch mal ein warmes Apfelmus mit Gewürznelke, Sternanis (super Infektabwehr, weil Viren und Bakterien es dann schwer haben!) und Zimt (warm warm und nochmals warm) sein. Nicht gleich die Nase hochziehen, sondern ausprobieren! Es liegen noch so viele Äpfel unter Bäumen, die sammeln wir nachmittags schön beim Gassigehen auf und bringen dabei den Organismus in Schwung, statt stundenlang vor Facebook zu hocken und mit anderen um die Wette zu bibbern. Wer keinen Apfelbaum in der Nähe weiß, hat noch keine Ausrede: Die wundervolle Idee von www.mundraub.org ermöglicht allen das Auffinden und legale Nutzen von Obstbäumen, die der Allgemeinheit zur Verfügung stehen. Und dann wird geschnibbelt, das geht ratzfatz, der ein oder andere Apfelschnitz verschwindet roh im Mäulchen von rotbackigen Lenkdrachenpiloten and keeps the doctor away. Dann köcheln die Apfelstückchen mit etwas Wasser und den Gewürzen ein bisschen vor sich hin, bis es richtig musig ist und gut riecht. Alles Blödsinn und pseudoidyllischer Mamikitsch? Keiner kann mir erzählen, dass eine Supermarkttour mit Kind und Kegel weniger stressig und deshalb leichter zu bewältigen oder gar für alle Beteiligten mit genauso viel Erfolgserlebnis verbunden ist! Es kommt auf die Prioritäten an. Carpe diem.

Boswellia sacra , der Weihrauchbaum, aus dessen Harz das unten besungene ätherische Öl destilliert wird – ich frage mich, woher ich dieses Foto habe, der rechtmäßige Urheber möge sich melden und oder mir verzeihen. In meinen Pflanznebildern befinden sich ein paar wenige Gaben anderer, ich schmücke mich ungern mit fremden Federn, leider habe ich bei diesem Bild nichts vermerkt. Eliane, ist das vielleicht von Dir?

Ja nein es ist natürlich weder Weihnachten noch verwechsle ich den jüngsten Temperatursturz mit den Rauhnächten. Das ätherische Weihrauchöl verströmt wegen einer eitrigen Mandelinfektion beim Drittklässler seit ein paar Tagen seinen charakteristischen Duft. Zum Glück lehnt kein Familienmitglied dieses Aroma ab. Und die Eiterung, Rötung, Drüsenschwellung ist abgeklungen. Keine Schluckbeschwerden mehr und schon gar kein Antibiotikum nötig. Weihrauch gehört in der Aromatherapie eigentlich eher in die Rheumaecke, verdient aber bei den typischen Kinderhalsnasenohrenkrankheiten durchaus auch Beachtung: Es ist hautmild, kann in der akuten Phase sogar pur äußerlich auf die Halslymphknoten aufgebracht werden. Eine geniale Duft- und Wirtkungsteamarbeit leistet es in diesem Zusammenhang mit Ravensara (ex cinnamomum camphora). Ganz viele Fliegen mit einer Klappe: Schmerz wird gelindert, Entzündung gestillt, Bakterien gekillt, Viren unschädlich gemacht, die oberen Atemwege freigehalten und die Ansteckungsgefahr für den Rest der Familie eingedämmt. NA ist das was?! Tja man muss es nur riechen können. Interessanterweise haben Kinder mit dem Weihrauchölduft gar nicht so große Probleme. Und bei Erwachsenen habe ich oft das Gefühl, dass eher der Name als der Duft die Nase des Betrachters in Falten legt. Bei „Blindverkostungen“ erziele ich wesentlich mehr Duftakzeptanz und erst bei der Enthüllung des Namens auf dem Fläschchen einen irritierten Gesichtsausdruck…
Aber das mit der puren Anwendung habe ich natürlich gar nicht gesagt, das geht nur bei meinen Kindern! Und die riechen sooo gut und noch besser: Wenn das kränkelnde Kind nicht nur nach Boswellia sacra am sondern auch noch nach Damaszenerrose aus dem Hals duftet. Meine Lobgesänge auf die Allheilkraft von Rosenwasser sind an anderer Stelle im Blog nachzulesen.

Pink Grapefruit, yeah! Heute verspreche ich Euch das Paradies auf Erden: Es riecht genau so, nicht zu süß und nicht zu bitter nicht zu zitrusig und doch so frisch. Reinigt die Raumluft, verjagt Müdigkeit, Sorgen und Krankheitserreger – das hört sich ja wieder an, Mensch! Wir wollten doch seriös werden und Fakten sprechen lassen! Ach dann probierts halt aus: Bisher habe ich noch nie erlebt, dass jemand beim Riechen am Fläschchen mit Grapefruitöl die Nase hochgezogen und mit erhobenem Zeigefinger Zweifel an den Fähigkeiten dieser rosa Wolke formuliert hätte. Das Geheimnis ist der Frischekick: Nirgends, NIRGENDS sonst ist diese Vokabel in meiner Nähe erlaubt. Nur der Duft der rosa Grapefruit darf aus mehrerlei Gründen so genannt werden: Wir riechen mindestens fünf Jahre jünger, als wir sind, wenn wir uns von der Pampelmuse (eine enge Verwandte, die citrus maxima) küssen lassen. Das ist auch schon irgendwo studienmäßig belegt und nicht auf meinem euphorischen Mist gewachsen. Aber à propos: Euphorisch ist natürlich nicht von ungefähr, weil hier riecht es dermaßen fruchtig, dass man mir das schon nachsehen muss. Und dabei fördert dieser Wohlgeruch nicht nur die gute Laune sondern auch die Konzentrationsfähigkeit, verjagt müdigkeitsbedingte Kopfschmerzen und den letzten Rest eines hartnäckigen Atemwegsinfekts. Eine super Alternative, wenn wir uns schleimrasselnd durch die ganzen Nadelgehölzessenzen inhaliert haben und das Immunsystem immer noch im Wald steht anstatt mal den Frühjahrsputz im letzten Winkel der verschleimten Bronchien und Nebenhöhlen zu starten. Also in der Kategorie Stimmungsaufhellung bekommt die pinke Duftbombe sowieso eine Eins und als Krankenpflegerin auch! Ja was kann denn dieses saftige Pardiesfrüchtchen noch alles? Bei manchen wirkt der Geruch wie ein Appetitzügler und macht somit indirekt schlank. Alle andern können wenigstens auf die straffende Wirkung in einer Anti-Cellulite-Ölmischung hoffen. Hach, straff und jung, wer will das nicht sein – da ist doch ein kleiner bitterer Beigeschmack im Abgang? Jedenfalls gehört die Pink Grapefruit bei Jung und Alt unbedingt in die aromatherapeutische Hausapotheke – für mich von der Zitrusfamilie die wichtigste Vertreterin! In der Vitrine gibts was Passendes zum Thema!

Ein lästiges Thema! So große Unsicherheit in Bezug auf die Einschätzung der tatsächlichen Gefahr. Eine Glaubenskrise: Welchen Autoritäten soll und kann man da jetzt guten Gewissens folgen? Immer diese Widersprüche! Ach, wenn da doch einer wäre, der uns sagte, wo es WIRKLICH lang geht! Vertrauen wir gemeinsam auf die superkritische Behandlung der Grippe in den Medien: Bis letzte Woche kamen viele Impfkritiker zu Wort, Impfzurückhaltung war angesagt. Aber nun (laut äußerst objektiver Berichterstattung aller Genres und Niveaus) sieht und hört man immer mehr Experten, die sich für die Impfung aussprechen und wir fassen uns ein Herz, es herrscht Andrang auf die Arztpraxen. Dem Herdentrieb sei Dank! Polemisch – ja vielleicht. Impfkritisch? Doch auch. Aber Vorsicht: Hier gibt es jetzt keine endgültige Impfempfehlung. Eigenverantwortliche Selbsterfahrung ist der einzige Ratschlag, den ich machen kann. Mal sehen, wie lange das noch erlaubt ist. Jedenfalls verhalte ich mich so, wie sonst auch in der Grippezeit, weil ich eigentlich noch nie besonders scharf auf Ansteckung mit Influenzaviren war. Aber ich hatte auch noch nie und habe auch heute nicht das Gefühl, völlig hilflos den bösen Geistern ausgesetzt zu sein. Ganz nach dem Motto der Erreger ist nichts, das Terrain ist alles ( ungefähres Zitat von Louis Pasteur, dem H-Milch-Erfinder) versuche ich Jahr für Jahr den Erregern ein möglichst schlechter Gastgeber zu sein und das gelingt mir mit vielen Mitteln mal mehr mal weniger – aber ich tu auch nicht immer alles Vernünftige, sondern gehe spät zu Bett, ernähre mich saisonbedingt viel von Schokolade und anderen Immunschwächern. So habe ich das gute Gefühl, wenn ich wollte, könnte ich noch viiiiel effizienter vorbeugen. Übrigens fahre ich auch Auto, obwohl das zum Tod führen könnte, aber das ist ein anderer Argumentationsstrang… Abegesehen von den Ölchen nehme ich neuerdings auch noch Cistrosenextrakt in Tablettenform ein. Bisher bin ich durch zahllose Menschenmengen, Kindergartenveranstaltungen, Elternabende etc gekommen. Reine individuelle Erfahurng – Schwein gehabt, vielleicht. Meine Lieblingsvirenverscheucher aus der Aromapraxis: Ravintsara (former known as Ravensara), Ysop decumbens, Melisse, Weißtanne, Cistrose – ja Ihr lest richtig, Cistrose die Treue Nothelferin gehört bei mir nicht in die Parfümeurspalette sondern darf statt „zerknitterte Seelchen“ zu glätten lieber Viren zerrütten – der unglaublich weichmilde Thymian thujanol fehlt ebenso wenig wie der vor langer Zeit als Zitronenkakao gelobte Eukalyptus staigeriana. Diese Öle kommen in der kalten Jahreszeit in Balsamen und Raumbeduftungen in unterschieldicher Mischung vor. Die Liste der antiviralen Öle ist damit noch längst nicht abgeschlossen. Und diejenige der Maßnahmen zur Sträkung des Immunsystems noch viel weniger. Es sind gegen die Grippe viele Kräutlein gewachsen, glaube ich – und der Glaube kann Berge versetzen! Gegen die zunehmende Entmündigung bei der Gesunderhaltung von Körper, Geist und Seele hilft nur noch beten und früh zu Bett gehen, damit wir ausgeschlafen sind, wenn wir uns eines Tages gegen menschenrechtswidrige Maßnahmen wehren müssen.

(Mehr über das Gemälde und Schweine gibt es aus Zeitgründen erst zu einem späteren Zeitpunkt)