… sieht für jeden anders aus. Das Land der Dichter und Denker hat in vielerlei Hinsicht paradiesische Zustände zu bieten – vor allem für Autofahrer. Unbegrenzt schnell kommen wir von einem schönen Ort zum anderen. Also zumindest, wenn nicht allzu viele andere auch gerade von einem Ort zum anderen kommen wollen. Ja gut, manchmal gurkt uns auch ein untermotorisiertes Hindernis vor der Stoßstange rum, und hemmt dadurch unser Recht auf freie Fahrt. Wehe dem, der vom Baum der Erkenntnis nascht und mögliche Konsequenzen wie die eigene Sterblichkeit zu ahnen beginnt! Dann fängt er womöglich an über Tempolimits nachzudenken. Wie froh können wir sein, wenn der Gralshüter menschlicher Vernunft in Gestalt des Erzengels Andreas dann ein machtvolles Wort spricht. Hütet Euch davor die Vernunft zu benutzen – ein bisschen gesunder Menschenverstand tut es auch und ruft den Zorn der Hirnlosen und Automobilhersteller nicht wach. Denn wie die Vertreibung aus dem Paradiese endet, wissen ja hoffentlich alle: Die Schlange muss fortan im Staube kriechen -ganz ohne PS.
Zurück zur Aromatherapie: Meine Januarparadiesmischung setzt sich folgendermaßen zusammen:
Lemongrass – auch als das Autofahreröl bekannt wegen seiner konzentrationsfördernden Wirkung
Zypresse – Bietet Orientierung zwischen oben und unten, diesseits und Jenseits, Herz und Verstand für alle, die nicht wissen, wo es lang geht.
Vetiver – gibt Halt und sorgt für Erdung, falls einem das Blech wegzufliegen droht.
Sollte einem in der Mischung etwas stinken, könnte das ein wichtiger Hinweis auf dies und das sein.

…kennen Kinder nicht. Und dabei muss man nicht einmal mit dem berühmten Spruch vom schlechten Wetter und der unpassenden Kleidung langweilen. Das frage ich mich schon recht lange: Warum bestrafen wir Mitteleuropäer uns für unsere bescheidenen Sommer auch noch mit äußerst unästhetischer sogenannter Outdoorkleidung? Aber ich schweife ab. Während also wir Erwachsenen etwas ratlos und vom Wind zerzaust den Juli fragen, mit welcher Berechtigung er sich eigentlich heuer so nennt, schlüpft zum Türspalt hinaus ein Sommerkind, lässt Gummihose und -Stiefel mitsamt den darin enthaltenen Weichmachern (cool oder? Weichmacher, nur was für Warmduscher), in der Ecke und freut sich am Farbspiel von Sommerzehnagelfarben – hey alles öko, ne! – in schlammbrauner Pfütze. Und wer es diesem Sonnenscheinchen nachmachen will aber Angst vor Krankheit, Gebrechen und kalten Füßen hat, muss halt vorher ein Fuß- und Launewunderöl mischen und hinterher auftragen oder noch besser auftragen lassen:

50ml Johanniskrautöl
5 Tr. Bergamotte: let the sun always shine on you!
5 Tr. Ingwer: die Sonne scheint immer, auch wenn wir sie nicht sehn!
5 Tr. Pfeffer schwarz: manchmal wünscht man sich dahin, wo der wächst.
5 Tr. Osmanthus 5% (…, hach)
2 Tr. Thymian thymol – Thymian auf die Füße: immer gut für den Mut!
3 Tr. Vetiver: hilft gegen Winderosion im Gemüt, besonders wenns schön altes, zähes ist und beugt auch noch Krampfadern vor.

… und wenn die Sonne wieder rauskommt, kommt das Öl weg, weil Bergamotte und Johanniskrautöl sonst Pigmentflecken machen könnten, gell!

LeserInnen aus dem Einzugsgebiet Nürnberg-Würzburg sei ein Ausflug zum Schloss Dennenlohe dringend ans Herz gelegt. Es ist umgeben von einem der schönsten Gärten, den ich je betreten habe. Jetzt blühen die Rhododendren und bis Sonntag ist auch noch Ausstellungs- und Festbetrieb http://www.dennenlohe.de/ Aber auch nach der Rhododendronsaison wird die grüne Seele dort auf ihre Kosten kommen. Ich komme bald wieder!